Gesundheit

Zürich: Stadtregierung zur Krätze – Keine Meldepflicht, aber steigende Fälle

Die Stadtregierung Zürich hat festgestellt, dass die Zahl der Krätze-Fälle seit Jahresbeginn leicht zunimmt, insbesondere unter Asylsuchenden, und erläutert, dass trotz dieser Beobachtungen keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit besteht, weshalb keine Meldepflicht für die Erkrankung eingeführt wird.

In der Stadt Zürich wurden in den letzten Monaten einige Fälle von Krätze festgestellt, auch wenn es keine offizielle Meldepflicht für diese Krankheit gibt. Dies macht es schwierig, präzise Angaben zur Verbreitung der Krätze in der Stadt zu machen, wie die Stadtregierung in ihrer Antwort auf Fragen von SP-Parlamentariern klarstellt.

Die Dermatologie-Abteilung des Stadtspitals Zürich beobachtet eine leichte Zunahme der Erkrankungen. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich, denn Krätze zeigt häufig saisonale Schwankungen. Ein Anstieg der Fälle tritt oft in den kälteren Monaten auf, wenn Menschen mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringen und engeren Kontakt hatten.

Aktuelle Fallzahlen und Herkunft

Seit Jahresbeginn hat der schulärztliche Dienst fünf Krätze-Fälle registriert, während der Krippenaufsicht zwei Fälle bekannt wurden. In den Ambulatorien des städtischen Gesundheitsdienstes wurden bislang 50 Fälle diagnostiziert, wobei auffällig ist, dass 86 Prozent der Betroffenen aus dem Bundesasylzentrum stammen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass bestimmte Gesundheits- und Lebensumstände in diesem Umfeld größere Anfälligkeit für die Erkrankung bewirken.

Trotz dieser Fälle betont die Stadtregierung, dass Krätze keine ernsthafte Gesundheitsbedrohung darstellt. „Sie ist gut behandelbar und stellt keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der Stadt Zürich dar“, erklärt der Stadtrat. Diese Aussage soll Ängste in der Bevölkerung mindern und klarstellen, dass es durchaus Wege gibt, mit der Erkrankung umzugehen.

Meldestelle und Präventionsmaßnahmen

Die Diskussion um die Einführung einer Meldestelle für Krätze-Fälle wird von der Stadtregierung nicht unterstützt. Der Stadtrat ist der Meinung, dass der Aufwand und die Kosten für die Einrichtung einer solchen Stelle nicht im richtigen Verhältnis zur tatsächlichen Krankheitsbelastung stehen. Auch die Idee eines „Krätzemobils“, das bei Ausbrüchen zur Kontrolle von Ansteckungen eingesetzt werden könnte, wird nicht als sinnvoll erachtet. Diese Maßnahmen würden den Gesundheitsdienst übermäßig belasten und sind aktuell nicht gerechtfertigt, so die Verantwortlichen.

Krätze wird durch Krätzmilben verursacht, die winzige Spinnentiere sind. Diese graben sich in die oberste Hautschicht ein und legen dort ihre Eier ab. Eine Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Hautkontakt, jedoch ist auch eine Übertragung über Wäsche, Kleidung und Decken möglich. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, beim Kontakt mit möglicherweise infizierten Personen Vorsicht walten zu lassen.

Die Stadtregierung blickt damit optimistisch in die Zukunft, da bestehende Behandlungsmöglichkeiten effektiv sind und einem möglichen weiteren Anstieg der Krätze-Fälle gezielt entgegengewirkt werden kann. Die Bevölkerung wird gebeten, bei Verdachtsfällen umgehend medizinischen Rat einzuholen, um eine frühzeitige Behandlung zu gewährleisten und weitere Ansteckungen zu vermeiden.

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