Verden

Entdecken Sie die Geschichte des Sachsenhains: Führung am Tag des offenen Denkmals

Im Verdener Sachsenhain wurde ein als „Un-Denkmal“ geltendes Gelände, das von den Nationalsozialisten unter Heinrich Himmler ohne Baugenehmigung errichtet wurde, zum Thema einer Führung am 8. September 2024, die sich mit seiner historischen Bedeutung und der Erinnerungskultur auseinandersetzt.

Der Sachsenhain in Verden, ein Ort tief verwurzelt in der Geschichte, steht im Mittelpunkt einer bemerkenswerten Führung, die von Wilfried Duckstein geleitet wird. Am Sonntag, dem 8. September, wird Duckstein, der sich seit Jahrzehnten mit der Historie des Sachsenhains beschäftigt, seine Kenntnisse über diesen bedeutsamen Ort mit Interessierten teilen. Diese Veranstaltung findet an einem Tag statt, der der Geschichte gewidmet ist, nämlich am Tag des offenen Denkmals.

Der Sachsenhain, der während der Zeit des Nationalsozialismus unter der Leitung von Heinrich Himmler als SS-Weihestätte errichtet wurde, ist nicht in der Liste der als Denkmal geschützten Gebäude aufgeführt. Stattdessen wird er als „Un-Denkmal“ geführt. Diese Bezeichnung reflektiert die Problematik, dass für den Zuschnitt und den Bau der Anlagen nie eine offizielle Baugenehmigung beantragt wurde. Das brachte viele Pannen und Konflikte mit sich, die aus der Vorgehensweise der damaligen Machthaber resultierten.

Die Gestaltung des Sachsenhains

Interessant ist, dass das Gelände Elemente eines kleinen Museumsdorfs umfasst, das aus niedersächsischen Fachwerkhäusern besteht, die jedoch nie vollendet wurden. Zudem stellt ein Rundweg, der mit 4.500 Findlingen aus unterschiedlichen Teilen Niedersachsens gesäumt ist, einen zentralen Bestandteil der Anlage dar. Die Nationalsozialisten beabsichtigten, durch diese Einrichtung eine Verbindung zu Niedersachsen, das sie als Kernland ihrer Ideologie ansahen, herzustellen. Ziel war es, einen Ort der Identifikation für die NS-Volksgemeinschaft zu schaffen.

Ein weiterer Teil der Führung wird sich mit der Geschichte der Zwangsarbeit befassen, die zur Erhaltung des Sachsenhains eingesetzt wurde, sei es durch Außenkommandos, die mit dem KZ Neuengamme verbunden waren oder andere Formen der Ausbeutung. Ein bedeutsames Thema dieser Exkursion ist auch der eindrucksvolle Kontrast zur heutigen Idylle des Geländes, die durch die damaligen Erbauer geschaffen wurde. Diese Idylle wird von den heutigen Besuchern oft als entspannend und erholsam wahrgenommen.

Am Ende der Führung wird Duckstein auch über die zukünftige Rolle des Sachsenhains in der Erinnerungskultur der Region sprechen. Dies ist besonders relevant, da die Art und Weise, wie dieser historische Ort verarbeitet und erinnert wird, einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit darstellt.

Praktische Informationen zur Führung

Die Führung beginnt um 14 Uhr und ist kostenfrei. Dennoch sind Spenden für das Dokumentationszentrum Verden, auch bekannt als doz20, herzlich willkommen. Die Teilnehmer treffen sich vor der Kapelle des Jugendhofs Sachsenhain, die sich unter der Adresse Am Jugendhof 17 befindet. Besucher sollten beachten, dass die Anzahl der verfügbaren Parkplätze begrenzt ist.

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