In der Alten Synagoge in Kitzingen wird vom 7. bis 26. September eine besondere Ausstellung zu sehen sein, die sich mit jüdischem Leben und dessen Geschichte in der Region beschäftigt. Unter dem Titel „An meinen Geburtsort denke ich noch heute gern zurück… Jüdische Lebensgeschichten aus der Region Kitzingen“ stellt der Förderverein der ehemaligen Synagoge eine sorgfältige Auswahl von Biografien zusammen, die verschiedene Epochen und Lebenswege abbilden. Täglich von 10 bis 17 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, diese einzigartigen Geschichten zu entdecken.
Die Ausstellung zeigt auf berührende Weise, wie vielfältig und bedeutend das jüdische Leben in Kitzingen und Umgebung war. Es ist nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit, sondern auch eine Aufforderung, die Erinnerung an das jüdische Erbe lebendig zu halten. Die Geschichten in der Ausstellung erzählen von Hoffnungen, Herausforderungen und dem unaufhörlichen Streben nach Identität und Zugehörigkeit.
Wert der Erinnerungsarbeit
Erinnerungsarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um die Geschichten von Menschen zu bewahren, die durch gesellschaftliche Umwälzungen und Verfolgung in ihrer Existenz bedroht waren. Die Präsentation bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und eine tiefere Wertschätzung für die kulturelle Vielfalt zu entwickeln, die Kitzingen im Laufe der Jahrhunderte geprägt hat. Das Judentum hat, wie viele andere Kulturen auch, zu einem Reichtum an Traditionen und Geschichten beigetragen, die es wert sind, erzählt und gehört zu werden.
Vor allem in Zeiten, in denen die Tendenz zur Ausgrenzung und Intoleranz wieder zunimmt, ist es wichtig, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Die Lebensgeschichten, die in der Ausstellung präsentiert werden, stellen ein zeitloses Erbe dar, das nicht verloren gehen darf. Die Verantwortlichen des Fördervereins laden die Bevölkerung ein, nicht nur die Ausstellung zu besuchen, sondern auch ins Gespräch zu kommen und die Themen von Identität und Zugehörigkeit intensiv zu diskutieren.
Die Alte Synagoge bietet mit ihrer historischen Architektur den perfekten Rahmen für diese Ausstellung. Es ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Raum, der zum Nachdenken und Reflektieren anregt. Die Besucher können nicht nur die Ausstellung genießen, sondern auch die Atmosphäre eines Ortes erleben, der für viele Generationen von Juden ein Zentrum des Lebens und des Glaubens war.
In einer Zeit, in der es wichtig ist, aus der Geschichte zu lernen, hat die Ausstellung das Potenzial, Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen, um die Vielfalt des Lebens zu feiern. Der Förderverein der ehemaligen Synagoge leistet hier einen wertvollen Beitrag und ist ein wichtiger Akteur in den Bemühungen, die Geschichten, die uns geprägt haben, lebendig zu halten.
Mit der Ausstellung wird nicht nur auf die Bedeutung der jüdischen Gemeinschaft in der Region hingewiesen, sondern auch auf die Notwendigkeit, einander zuzuhören und die unterschiedlichen Lebenswege zu würdigen. In einer Welt, die oft von Konflikten und Spannungen geprägt ist, können solche Projekte helfen, das Verständnis füreinander zu fördern und das Bewusstsein für die gemeinsamen menschlichen Erfahrungen zu schärfen.