Bayern

Schweres Gewitter löst Murenabgang – Zufahrt zu Neuschwanstein blockiert

Ein schweres Gewitter Anfang September 2024 führte zu einem Murenabgang, der die Zufahrt zum Schloss Neuschwanstein in Schwangau vorübergehend sperrte, was sowohl den Zugang zu diesem beliebten Touristenort als auch zwei Hotels vor Herausforderungen stellte.

Ein schweres Gewitter hat in Schwangau kürzlich für massive Erdrutsche gesorgt, die den Zugang zu einem der bekanntesten Schlösser Deutschlands, Neuschwanstein, zeitweise unpassierbar gemacht haben. Am Montag, dem 3. September, führte heftiger Regen dazu, dass ein kleiner Bach über die Ufer trat. Die Wassermassen rissen weiche Erde und Geröll mit sich, was zu einem Murenabgang führte. Diese Naturkatastrophe erforderte sofortige Maßnahmen der örtlichen Feuerwehren, die in der Nacht bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz waren, um die Straßen wieder freizumachen.

Die von den Muren betroffenen Bereiche betrafen sowohl das Märchenschloss Neuschwanstein als auch das nahegelegene Schloss Hohenschwangau. Während die Straßen zunächst unpassierbar waren, konnte der Zugang wenig später wieder hergestellt werden. Zu beachten ist jedoch, dass Besucher derzeit nur zu Fuß oder mit der Kutsche über die Neuschwansteinstraße gelangen können. Die gewohnten Busverbindungen über die Jugendstraße sind bis auf weiteres eingestellt, bis die Straßen vollständig entlastet sind.

Muren und ihre Gefahren

Muren, auch bekannt als Schlammlawinen, sind ein häufiges Phänomen in bergigen Regionen und können verheerende Auswirkungen haben. Bei solchen Ereignissen vermischt sich Wasser mit Erde, Geröll und Holz und saust mit großer Geschwindigkeit ins Tal. In den Alpen können Muren bis zu sechzig Kilometer pro Stunde erreichen und sind somit äußerst gefährlich. Sie bedrohen nicht nur die Infrastruktur, sondern können auch ernsthafte Schäden an Behausungen anrichten.

In diesem spezifischen Fall wurde auch der Betrieb von zwei Hotelanlagen in der Umgebung beeinträchtigt. Im Hotel Ameron Neuschwanstein drangen kleine Mengen Wasser in verschiedene Bereiche ein, jedoch blieb der Schaden für die Gäste minimal und es gab keine nennenswerten Beeinträchtigungen. Dies ist nicht das erste Mal, dass das Hotel von einem Murenabgang betroffen ist, denn vor drei Jahren führte ein ähnlicher Vorfall zu einer siebenmonatigen Schließung.

Das Hotel Alpenstuben berichtete ebenfalls von einem „blauen Auge“. Zwar drangen Wasser und Schlamm bis zu einer Höhe von 50 Zentimetern in den Kellerbereich ein, jedoch sei der Hotelbetrieb nicht beeinträchtigt gewesen. Die genauen Schadenshöhe blieb zu diesem Zeitpunkt unklar, aber auch hier sind die Auswirkungen auf die Gäste als gering einzustufen.

Murenabgänge sind im Alpenraum ein wiederkehrendes Problem. Erst im August, nur kurze Zeit vor diesem Vorfall, kam es in Mittenwald zu einem Gesteins- und Geröllrutsch, der eine Bahnstrecke überschüttete und den Zugverkehr über mehrere Tage lahmlegte. Zudem begaben sich in der Nähe der Ettaler Mühle Muren, die eine Straße unter sich begruben. Solche Ereignisse verdeutlichen die fragilen Verhältnisse in den bergigen Regionen und die potenziellen Gefahren, die Naturgewalten mit sich bringen können.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob weitere Maßnahmen zur Sicherstellung der Zugänglichkeit ergriffen werden müssen. Der unberechenbare Herbstwetterzustand wird in den kommenden Wochen sicherlich im Fokus der Verantwortlichen stehen, um die Sicherheit der Besucher und Anwohner zu gewährleisten.

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