In den Niederlanden steigen die alarmierenden Zahlen zur Jugend-Obdachlosigkeit: Ein aktueller Bericht zeigt, dass ein erschreckender Teil der Obdachlosenpopulation unter 18 Jahren ist. Laut Sandra Schel von der Hogeschool Utrecht macht diese Gruppe erstaunliche 40 Prozent aller Obdachlosen aus, wenn man auch Kinder unter 18 rechnet. Viele dieser Jugendlichen leben mit einem oder beiden Elternteilen, die durch tragische Umstände wie Scheidungen obdachlos geworden sind. Ein Viertel der Obdachlosen fällt in die Altersgruppe von 27 bis 39 Jahren. Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der betroffenen Jugendlichen nicht auf der Straße lebt, sondern vorübergehend bei Freunden oder Verwandten unterkommt.
Die Hauptursache für diese erschreckende Lage ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, erklärt Schel. Auch junge Menschen kämpfen häufig mit Unsicherheit, selbst wenn sie einer Arbeit nachgehen. Konflikte im familiären Umfeld oder psychische Probleme führen oft zu Obdachlosigkeit. Diese resultiert nicht selten aus einem Entlassungsprozess aus Einrichtungen wie der Jugendhilfe oder psychiatrischen Kliniken, ohne ausreichend geeigneten Wohnraum im Anschluss.
Die ETHOS-Zählung, die vorab in Nordost-Brabant durchgeführt wurde, erfasst unter anderem ungesichtete Gruppen wie Kinder und Menschen ohne gültige Papiere. Diese Zählung wird in den kommenden Jahren auf ganz Nederland ausgeweitet, mit der Hoffnung, ein vollständiges Bild der Obdachlosigkeit im Land zu erhalten. In 2025 werden auch größere Städte wie Amsterdam und Rotterdam in die Erhebungen einbezogen, um die Situation umfassender zu erfassen.Mehr Details sind auf pointer.kro-ncrv.nl zu finden.