Eine Gedenkstätte entsteht: Schüler gestalten Kunstwerk über NS-Euthanasie
Die Geschichte der NS-Euthanasieverbrechen in Weilmünster rückt näher an die Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule heran. Durch ein Kunstprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Streetart-Künstler Guido Zimmermann entsteht, setzen sich die Jugendlichen mit den Graueltaten auseinander, die in ihrer direkten Umgebung stattfanden. Die ehemalige Landesheilanstalt Weilmünster war von 1937 bis 1945 Schauplatz eines Massenmords, bei dem über 6.000 Patientinnen und Patienten ermordet wurden.
Bedeutung des Projekts für die Gemeinschaft
Für die Schülerinnen und Schüler war es eine neue Erfahrung, mit den dunklen Kapiteln der Geschichte ihrer Region konfrontiert zu werden. Viele hatten zuvor nichts von den NS-Verbrechen in Weilmünster gewusst. Durch die künstlerische Gestaltung des Gedenkorts sollen die Opfer der Euthanasie-Verbrechen nicht vergessen werden und die Erinnerung an ihr Leid lebendig bleiben.
Einblick in die Gestaltung des Kunstwerks
Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit der Geschichte der Landesheilanstalt auseinandergesetzt und ihre Gedanken künstlerisch verarbeitet. Sie haben Sprüche, Emojis und Motive entwickelt, die auf Leinwände gebracht werden. Besonders bewegend ist das Motiv eines rauchenden Schornsteins, das an das Krematorium in Hadamar erinnert, wo viele Patienten aus Weilmünster vergast wurden.
Wichtige Erinnerungsarbeit
Durch das Kunstprojekt wird die Erinnerung an die Opfer der NS-Euthanasie in Weilmünster lebendig gehalten. Das Gedenkwerk, das eine vier Meter hohe Stahlinstallation sein wird, soll Mitte September der Öffentlichkeit präsentiert werden. Es wird sowohl die Vergangenheit der Grausamkeiten als auch eine Verbindung zur Gegenwart herstellen, um die Bedeutung des Gedenkens für die heutige Generation zu verdeutlichen.
Unterstützung durch lokale Organisationen
Der lokale Verein „Weilburg erinnert“ hat die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten bei der historischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen unterstützt. Es ist wichtig, die Gemeinschaft über die Geschehnisse aufzuklären und zu betonen, dass die Verbrechen nicht weit weg in Konzentrationslagern passiert sind, sondern direkt vor der eigenen Haustür. Die Initiative, Kunstwerke an ehemaligen Tatorten der NS-Euthanasieverbrechen zu schaffen, soll die Erinnerung an die Opfer wachhalten und die Bedeutung des Gedenkens für die Zukunft betonen.
– NAG