Eigentum oder Miete? Wo lohnt es sich mehr?
Die Frage nach dem Kauf oder der Miete einer Immobilie beschäftigt viele Menschen auf der Suche nach einem Zuhause. Laut einer Faustformel sollte man nicht mehr als 25 bis 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnkosten ausgeben. Doch wo lohnt es sich finanziell mehr?
Der Immobilienmarkt im Vergleich
Die Deutschen mussten 2023 im Durchschnitt weniger für Wohnkosten aufbringen als im Jahr zuvor. Der aktuelle Wohnatlas der Postbank zeigt, dass Käufer in vielen Regionen günstiger davonkommen als Mieter – mit Ausnahme der Metropolen.
Die Einkommensbelastung bleibt in Städten wie München, Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart weiterhin hoch. Zum Beispiel geben die Bewohner Berlins durchschnittlich 26,4 Prozent ihres Einkommens für Miete und 46,4 Prozent für Zinsen und Tilgung aus. Auch in Hamburg liegt die Belastung bei 20,6 Prozent für Miete und 41,5 Prozent für Kauf.
Einblick in die Studie des HWWI
Die Daten wurden vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) erhoben. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil des Einkommens für Nettomieten leicht von 14,4 auf 14,1 Prozent, während die Belastung für Immobilienkäufer von 24,5 Prozent auf 19,4 Prozent sank. Dies ist auf gesunkene Kaufpreise und gestiegene Einkommen zurückzuführen.
Die Postbank und das HWWI zeigen, dass der Immobilienkauf erschwinglicher geworden ist. In vielen Regionen könnten Käufer sogar weniger ihres Haushaltseinkommens für die Finanzierung aufwenden als Mieter.
Vergleich zwischen Miete und Kauf
Ein Großteil der Regionen, in denen Käufer finanziell besser abschneiden als Mieter, liegt in Sachsen-Anhalt, Sachsen und vor allem in Thüringen. Der Immobilienbesitz dient nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Altersvorsorge und Schutz vor steigenden Mietpreisen.
Laut dem Postbank Wohnatlas lebten 55 Prozent der deutschen Haushalte 2023 in Regionen, in denen der Anteil des Haushaltseinkommens für den Kauf einer Immobilie unter 20 Prozent lag. In 331 Regionen lag die Belastung durch den Kauf unter 25 Prozent.
Leben in teuren Metropolen
In Metropolen wie Berlin müssen viele Haushalte einen hohen Anteil ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen. Die Nettokaltmieten stiegen in Berlin nominell am stärksten, während das Einkommen um 8,6 Prozent stieg. Der Anteil des Einkommens für Mieten stieg in Berlin um 2,2 Prozentpunkte auf 26,4 Prozent.
Der Wohnatlas zeigt deutlich, dass die Entscheidung zwischen Kauf und Miete je nach Region und finanzieller Situation individuell getroffen werden sollte. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Preise, Löhne und Zinsen in Zukunft entwickeln werden.
– NAG