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Rückenwind in Bremen: Ein Lichtblick für demenzkranke Patienten im Krankenhaus

In Bremen hat das Akutkrankenhaus Bremen-Ost mit der demenzsensiblen Station "Rückenwind" eine wegweisende Initiative ins Leben gerufen, um gezielt auf die Bedürfnisse von demenzkranken Patienten einzugehen und ihre Genesung durch ein spezialisiertes, einfühlsames Team und eine ruhige, orientierungsfördernde Umgebung zu unterstützen.

In der Welt der Krankenhausmedizin gibt es zunehmend eine bedeutende Herausforderung: die Behandlung von Demenzkranken, die gleichzeitig akut erkrankt sind. In Bremen gibt es jedoch einen herausragenden Ansatz, der als Modell für andere Kliniken dienen könnte.

Einzigartige demenzsensibile Station in Bremen

Die Station „Rückenwind“ im Akutkrankenhaus Bremen-Ost hat sich auf die besonderen Bedürfnisse von Patienten mit Demenz spezialisiert. Diese demenzsensible Station ist die einzige ihrer Art in den bremischen Akutkrankenhäusern und stellt einen wertvollen Lichtblick in einem oftmals übersehenen Bereich der Gesundheitsversorgung dar. Chefarzt Thomas Hilmer und sein Team haben eine ruhige Umgebung geschaffen, die für Menschen mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen von entscheidender Bedeutung ist.

Die Herausforderungen der Demenz

Demenz ist eine Erkrankung, die Gedächtnis- und Orientierungsstörungen verursacht. Patienten sind oft ängstlich, unsicher und können in neuen oder stressigen Situationen unruhig oder sogar aggressiv reagieren. Dies stellt sowohl die Pflegekräfte als auch die Patienten selbst vor enorme Herausforderungen, besonders in einem strukturierten Umfeld wie einem Krankenhaus.

Ein durchdachtes Konzept zur Unterstützung

Auf der Station „Rückenwind“ wird ein speziell entwickeltes Therapiekonzept umgesetzt, das sich sowohl auf die medizinische Behandlung als auch auf die emotionale Unterstützung konzentriert. Zu den Methoden gehören angenehme Aktivitäten wie „Bingo“ und Waffeln backen, die den Patienten helfen, sich zu entspannen und eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit herzustellen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Wohlbefinden der Patienten zu steigern und ihre Selbstständigkeit zu fördern.

Persönliche Bindung und Zusammenarbeit

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit auf „Rückenwind“ ist die enge Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team. Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte ziehen bei jeder Schicht an einem Strang und besprechen ausführlich die individuelle Situation jedes Patienten. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, Fragen wie die Nachsorge und die Selbstständigkeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus besser zu klären.

Ein Beispiel für andere Kliniken

Trotz der positiven Entwicklung auf der Station „Rückenwind“ sind solche Initiativen in Deutschland noch selten. Experten wie Susanna Saxl-Reisen, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft, betonen die Notwendigkeit, die demenzsensiblen Versorgungsmöglichkeiten landesweit auszubauen. In Niedersachsen wurde beispielsweise bereits der erste Schritt unternommen, indem gesetzlich vorgeschrieben wurde, dass jedes Krankenhaus einen Demenzbeauftragten haben muss.

Die Zukunft der sich ständig ändernden Gesundheitsversorgung

Chefarzt Thomas Hilmer hebt hervor, dass es für die Zukunft wichtig sei, mehr solcher spezialisierten Stationen zu schaffen. Die ruhige Atmosphäre und der gezielte Umgang mit demenziell erkrankten Patienten könnten zu einem wichtigen Thema werden, nicht nur in Bremen, sondern in ganz Deutschland. Die Integration der demenzsensiblen Pflege in normale Krankenhausstrukturen könnte dazu beitragen, dass ältere Patienten eine angemessene und respektvolle Behandlung erhalten und nach ihrer Entlassung besser zurechtkommen.

Insgesamt zeigt das Beispiel der Station „Rückenwind“ in Bremen, wie Krankenhäuser creative Lösungen finden können, um die Lebensqualität von demenziellen Patienten zu verbessern und ihnen mit Respekt und Würde zu begegnen.

NAG

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