In der letzten Zeit zeigen immer mehr Menschen in Bayern, ein wachsendes Interesse an der Schaffung von Lebensräumen für Vögel in ihren eigenen Gärten. Mit der Initiative „Vogelfreundlicher Garten“, die vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Bayerischen Artenschutzzentrum ins Leben gerufen wurde, erhalten Gartenbesitzende, die sich aktiv für die Natur einsetzen, eine besondere Anerkennung.
Ein wachsendes Bewusstsein für Natur und Artenvielfalt
Die Begeisterung für naturnahe Gärten nimmt zu. In der dritten Saison des Projekts haben bereits knapp 800 Gartenbesitzende eine Auszeichnung erhalten. Diese Plakette wird an Gärten verliehen, die bestimmte Kriterien und Richtlinien für die Förderung der Tier- und Pflanzenwelt erfüllen. Die Leiterin des Artenschutzzentrums, Ines Langensiepen, betont: „Die Plakette zeichnet Gärtner für ihren Einsatz aus: In einem vogelfreundlichen, naturnahen Garten herrscht Leben.“
Tipps zur Gestaltung eines vogelfreundlichen Gartens
Wer seinen Garten umgestalten oder neu anlegen möchte, kann dabei eine Vielzahl von Strukturen einsetzen, die Vögeln und anderen Tieren zugutekommen. Dazu gehören beispielsweise Blumenwiesen, Nisthilfen, alte Obstbäume und Totholz. Auf den Einsatz von Pestiziden und Lärm durch Gartenmaschinen wie Mähroboter sollte weitestgehend verzichtet werden. So kann ein Garten nicht nur schön gestaltet werden, sondern auch als Lebensraum für viele Arten dienen.
Bayerisches „Schwarmwochenende“ zur Auszeichnung
Ein besonderes Event fand am vergangenen Wochenende statt: Das „Schwarmwochenende“ brachte zahlreiche LBV-Gartenbewerter zusammen, um die Gärten in ihren jeweiligen Regionen zu bewerten. So wurden in nur wenigen Tagen 15 Gärten in den Landkreisen Roth, Bad-Kissingen, Main-Spessart und Schweinfurt ausgezeichnet. Ähnliche Aktivitäten fanden in anderen Regierungsbezirken statt, was zeigt, dass die Initiative auch überregionale Resonanz findet.
Ein Projekt mit Zukunft
Obwohl das Projekt seit seiner Einführung im Jahr 2022 bereits über 3.850 Gärten mit der begehrten Plakette ausgezeichnet hat, nimmt das Interesse nicht ab. Die ehrenamtliche Jury, die momentan aus etwa 650 Mitgliedern besteht, bewertet nach wie vor Gärten und ist bis in den Oktober hinein im Freistaat unterwegs. Aufgrund der hohen Nachfrage kann es bei der Bearbeitung jedoch zu Verzögerungen kommen, weshalb Gartenbesitzende schnell handeln sollten, wenn sie sich für eine Zertifizierung interessieren.
Fazit: Über den Garten hinaus denken
Die Initiative „Vogelfreundlicher Garten“ steht nicht nur für die Anerkennung individueller Bemühungen um die Natur, sondern auch für einen landesweiten Trend hin zu mehr Achtsamkeit und Verantwortung gegenüber unseren Lebensräumen. Indem Gärten als Rückzugsorte für eine Vielzahl von Arten gestaltet werden, leisten die Bewohner einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Bayern.
– NAG