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Modernes Wassermanagement: Sachsen-Anhalt rüstet sich gegen Klimawandel

Die Grundwasserstände in Sachsen-Anhalt haben sich aufgrund von Winterniederschlägen vorerst erholt, doch Umweltminister Armin Willingmann betont die Notwendigkeit eines modernen Wassermanagements, um künftigen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Erholung der Grundwasserstände in Sachsen-Anhalt: Ein erster Schritt, doch der Klimawandel bleibt eine Herausforderung

Die jüngsten Winterniederschläge in Sachsen-Anhalt haben zu einer vorübergehenden Stabilisierung der Grundwasserstände geführt, was eine positive Nachricht für die Bevölkerung und die Umwelt darstellt. Umweltminister Armin Willingmann betont jedoch, dass diese Erholung nicht als endgültige Lösung betrachtet werden kann. Die Notwendigkeit einer Anpassung des Wassermanagements wird im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel als unerlässlich angesehen.

Die Bedeutung eines modernen Wassermanagements

Um den sich veränderten klimatischen Bedingungen zu begegnen, plant das Umweltministerium grundlegende Veränderungen im Wassermanagement. In Zukunft soll der Fokus vom Abfluss von Wasser hin zur gezielten Rückhaltung in kleineren Gewässern verschoben werden. Dies ist besonders relevant für trockene und heiße Perioden, in denen die Gefahr eines weiteren Rückgangs der Grundwasserpegel besteht.

Der bereits vorgelegte Gesetzentwurf sieht vor, die ökologischen Bedingungen der wichtigen Flüsse wie der Elbe, Saale, Bode und Nuthe zu verbessern, um sowohl gegen Starkregen als auch gegen Hochwasser gewappnet zu sein. Eine wesentliche Maßnahme ist die Versickerung von Niederschlagswasser vor Ort, anstatt es abzuleiten. Solche Maßnahmen fördern nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern tragen auch zur Stabilisierung der regionalen Wasserhaushalte bei.

Unterstützung für Kommunen und regionale Investitionen

Im Rahmen des Förderprogramms „Wassermanagement“ stellt das Umweltministerium 16,5 Millionen Euro bis 2028 zur Verfügung, um den 28 Unterhaltungsverbänden im Land zu helfen. Diese Mittel sind für den Bau von Stauanlagen und Wasserspeichern vorgesehen, die für eine verbesserte Wasserrückhaltung essenziell sind.

Zusätzlich werden im Rahmen des Programms „Sachsen-Anhalt KLIMA III“, das am 10. Juli 2024 gestartet wurde, 35 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. Diese Gelder richten sich insbesondere an kommunale Projekte zur Anpassung an den Klimawandel, wie etwa die Entsiegelung und Begrünung öffentlicher Flächen. Diese Maßnahmen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch für die langfristige Sicherstellung der Wasserhaushalte von Bedeutung.

Die aktuelle Situation der Grundwasserstände

Laut den letzten Erhebungen an 54 repräsentativen Messstellen hat der Landkreis Börde den signifikantesten Rückgang der Grundwasserstände verzeichnet. Der tiefste Stand wurde im Dezember 2022 ermittelt, als die Werte um 71 cm unter den langjährigen Durchschnitt fielen. In den letzten Monaten hat sich die Situation jedoch verbessert, und bis Juni 2024 sind die Grundwasserstände im Landesdurchschnitt wieder im Bereich der normalen Mittelwerte angekommen.

Ein Blick in die Zukunft

Obwohl die vorübergehende Erholung der Grundwasserstände als positives Zeichen gewertet wird, bleibt die Herausforderung des Klimawandels bestehen. Minister Willingmann erinnert daran, dass zukünftige Hitze- und Dürreperioden den Wasserhaushalt erneut beeinträchtigen könnten. Daher ist das angestrebte moderne Wassermanagement nicht nur eine Reaktion auf die aktuellen No­ren, sondern ein langfristiger Plan zur Gewährleistung der Wasserversorgung und ökologischen Stabilität in Sachsen-Anhalt.

NAG

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