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Pete Townshend: Ein Leben zwischen Kunst, Musik und der Wahrheit

Pete Townshend, der Gitarrenlegende von The Who, reflektiert in einem dpa-Gespräch über seine ambivalente Beziehung zur Bühnenshow und präsentiert eine neue Konzerte-Boxset mit Live-Aufnahmen aus verschiedenen Jahren, die das musikalische Erbe und die bedeutenden Auftritte seiner Solo-Karriere dokumentiert.

Die Musikwelt hat ihren eigenen Takt und rhythmische pulsierende Emotionen, die oft komplexe Geschichten erzählen. Eine solche Geschichte ist die von Pete Townshend, dem legendären Gitarristen von The Who, der nun mit einem neuen Live-Boxset die Highlights seiner Karriere aus einer neuen Perspektive beleuchtet. Diese Sammlung ist nicht nur eine Hommage an seine musikalischen Leistungen, sondern auch ein Fenster in seine persönlichen Erlebnisse und Empfindungen als Künstler.

Einblick in die Künstlerseele

Im Gespräch erklärt Townshend, dass seine Beziehung zur Bühne alles andere als konventionell ist. Während sein Bandkollege Roger Daltrey große Freude an Live-Auftritten hat, räumt Townshend ein: „Ich bin nie gerne aufgetreten. Nie.“ Diese Aussage wirft ein Licht auf die oft verborgenen Herausforderungen eines Künstlers, der trotz seiner außergewöhnlichen Begabung eine tiefe Unsicherheit in Bezug auf das Live-Performen empfindet. Es wird deutlich, dass für ihn der kreative Prozess im Studio weitaus erfüllender ist als die direkte Interaktion mit einer Menschenmenge.

Retrospektive der Live-Performances

Das neue Boxset versammelt die besten Auftritte von Townshend, darunter Konzerte von 1985 in der Brixton Academy, wo er von der Supergroup Deep End begleitet wurde, die unter anderem den Pink-Floyd-Gitarristen David Gilmour beherbergte. Überraschenderweise blieb die Resonanz der Zuschauer hinter den Erwartungen zurück, was zu einer entmutigenden Absage eines dritten Konzerts führte.

Townshend reflektiert darüber: „Es ist genauso seltsam wie, dass niemand die Soloalben von Mick Jagger haben wollte.“ Diese Bemerkung deutet darauf hin, dass musikgeschichtliche Trends oft unergründlich sind und die Wahrnehmung dessen, was als bedeutend erachtet wird, stark variieren kann.

Die Wandlung vom Bandmitglied zum Solokünstler

Obwohl seine Solokarriere aus einer Phase der Unzufriedenheit mit The Who entstand, sieht Townshend sie nicht als Hauptberuf an. „Wenn es The Who nicht gegeben hätte, wäre ich Schriftsteller, Maler oder Bildhauer geworden“, sagt der 79-Jährige und zeigt, dass seine Kreativität nicht nur auf Musik beschränkt ist. Die Überlegungen zu seiner möglichen Laufbahn fernab der Musik zeigen interessante Wege, die sein Leben hätte nehmen können.

Zukunftsvisionen eines Unabhängigen

Eine Tournee mit The Who steht momentan nicht auf Townshends Agenda. Stattdessen genießt er die Freiheit, ohne Druck kreativ zu sein. „Ich habe keine Fristen, ich habe keinen Vertrag“, erklärt er. Die Ungebundenheit und die Freude am Schaffensprozess geben ihm die Möglichkeit, sich auf das zu konzentrieren, was ihm Spaß macht. In einer Zeit, in der Künstler oft kommerziellen Zwängen ausgesetzt sind, ist Townshends Herangehensweise erfrischend.

Die Bedeutung des Boxsets für die Fans

Das Live-Boxset ist für Fans und neue Zuhörer ein wichtiges Dokument von Petro Townshends künstlerischem Schaffen. Es enthält nicht nur bekannte Stücke wie „Pinball Wizard“ und „Let My Love Open The Door“, sondern auch seltene Aufnahmen sowie Live-Performances seines Konzeptalbums „Psychoderelict“. Diese Werke ermöglichen einen tiefen Einblick in die Entwicklung eines Künstlers, dessen Beitrag zur Musiklandschaft ungeheuren Einfluss hat und auch heute noch relevant bleibt.

Insgesamt zeigt Pete Townshend, dass es in der Musikwelt nicht nur um Ruhm und Anerkennung geht, sondern auch um persönliche Kämpfe, kreative Entfaltung und die Suche nach Authentizität in einer oft hektischen Branche. Das neue Boxset ist nicht nur eine Sammlung von Konzerten, sondern ein Ausdruck seines Lebens und seiner Philosophie, die für viele in der Musikwelt inspirierend ist.

NAG

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