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Feuchtwarmes Wetter bedroht Kartoffelernte: Landwirte schlagen Alarm

Die Kartoffelbauern in Deutschland stehen aufgrund des feuchtwarmen Wetters und der damit verbundenen Fäulnis-Krankheiten, die die Ernte im August und September 2024 gefährden, vor großen Herausforderungen, was zu einer möglichen Preissteigerung für Verbraucher führen könnte.

Landwirtschaft im Wandel: Herausforderungen für die Kartoffelproduktion

Die gegenwärtige Witterung stellt Landwirte vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere die Kartoffelbauern in Deutschland, welche unter den Auswirkungen des feuchtwarmen Wetters leiden. Das Zusammenspiel aus viel Regen und wenig Sonnenlicht hat nicht nur die Erntebedingungen verschlechtert, sondern erhöht auch den Druck durch verschiedene Fäulniserkrankungen, die das Pflanzenwachstum gefährden.

Die Rolle von Pflanzenschutzmitteln

Um den Herausforderungen des Wetters zu begegnen, sind Pflanzenschutzmittel unerlässlich für die Landwirte. Laut dem Marktexperten Christoph Hambloch ist der Einsatz von Kupfer in den Biobetrieben in diesem Jahr deutlich angestiegen, um den Pilzbefall zu bekämpfen. Diese Mittel spielen eine kritische Rolle, da ohne sie die Ernteerträge erheblich leiden würden. Thorsten Riggert, ein niedersächsischer Landwirt, unterstreicht die Notwendigkeit, dass Landwirte weiterhin Zugang zu einem breiten Spektrum von Pflanzenschutzmitteln haben, um den Krankheitsdruck zu minimieren und gesunde Erträge sicherzustellen.

Preisentwicklungen und Markteinflüsse

Die gegenwärtige Erntesituation hat unmittelbare Auswirkungen auf die Preisgestaltung für Endverbraucher. Die Kartoffelpreise liegen derzeit über dem Niveau des Vorjahres, was größtenteils auf die schlechten Erntebedingungen zurückzuführen ist. Während Riggert von stabilen hohen Preisen ausgeht, glaubt Hambloch, dass die Preise sinken werden, wenn die neue Ernte im September auf den Markt kommt. Momentan variiert der Preis für ein Kilogramm Kartoffeln zwischen 1,66 Euro, während im Vorjahr ähnliche Produkte bei 1,60 Euro lagen. Die Prognose für die kommenden Wochen deutet auf einen Rückgang um 10 bis 15 Cent hin, was jedoch im Kontext eines eher hochpreisigen Jahres steht.

Krankheitsdruck durch verstärkte Fäulnis

Die Kartoffelbauern sehen sich einem beispiellosen Krankheitsdruck gegenüber. Riggert berichtet, dass der Druck durch Kraut- und Knollenfäule so hoch ist wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Diese Fäulniserkrankungen stellen ein ernstes Risiko für die Qualität und Haltbarkeit der Kartoffeln dar, insbesondere bei der Einlagerung für den Herbst. Die schwierigen Bodenverhältnisse aufgrund von Überschwemmungen machen die Bearbeitung der Felder zusätzlich kompliziert.

Zukunftsausblick für die Kartoffelernte

Trotz der bestehenden Probleme und Herausforderungen gibt es Hoffnung auf Besserung. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in bestimmten Bereichen der Landwirtschaft hat das Potenzial, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, was jedoch auch die Verfügbarkeit dieser Mittel erfordert. Ein Verlust an zugelassenen Produkten könnte kontraproduktiv sein und den Druck auf die Landwirte erhöhen.

Angesichts der Veränderungen im Klima und den zunehmenden Herausforderungen, ist es wichtig, dass die Landwirtschaftspolitik die Bedürfnisse und Herausforderungen der Landwirte genau im Blick behält. Nur durch gezielte Unterstützung und den Erhalt von Pflanzenschutzmitteln kann die Stabilität der Kartoffelproduktion in Deutschland langfristig gesichert werden.

NAG

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