In einer Zeit des Wandels steht die Bürgermeister-Hardt-Schule in Kelsterbach am Wendepunkt. Der langjährige Schulstandort erlebt nicht nur bauliche Veränderungen, sondern auch einen personellen Umbruch: Schulleiterin Gerlinde Louis verabschiedet sich nach 40 Jahren im Schuldienst in den Ruhestand.
Erneuerung durch Umbau und neue Konzepte
Die Notwendigkeit, die Lernräume zu modernisieren, war über die Jahre gewachsen. Mit dem Übergang zu einem neuen pädagogischen Konzept, das auf Lernlandschaften setzt, wird die BHS nun auf moderne Bedingungen umgestellt. Der Umbau, der seit 2016 geplant war und über drei Jahre andauerte, zielt darauf ab, den Anforderungen einer zunehmend diversifizierten Schülerpopulation gerecht zu werden. Die neuen, hellen Räume sollen eine Umgebung schaffen, in der das Lernen für die etwa 260 Schüler*innen kreativer und individueller gestaltet werden kann.
Ein ganzes Berufsleben für die Bildung
Gerlinde Louis, die ihre berufliche Laufbahn in der Frankfurter Buchstadt begann, bringt eine Fülle an Erfahrungen mit. Sie trat 1984 als Lehrerin in die Kelsterbacher Karl-Treutel-Schule ein, bevor sie 1986 an die Bürgermeister-Hardt-Schule wechselte. Was als temporäre Anstellung begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zur Leitungs- und Vorbildfunktion für viele Generationen von Schülern. Louis stellte sich den Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, insbesondere die zunehmenden sozialen und emotionalen Bedürfnisse der Kinder in einer modernisierten Gesellschaft.
Soziale Herausforderungen im Schulalltag
Die Bedürfnisse von Grundschülern haben sich im Laufe der Jahre verändert. „Früher war die Welt einfacher. Kinder hatten mehr Freiraum zum Spielen und weniger Medienkonsum“, reflektiert Louis. Heutzutage müssen Lehrer*innen häufig zusätzliche Erziehungsaufgaben übernehmen. Den steigenden sozialen Belastungen der Kinder begegnet die BHS mit einem gezielten Angebot an Schulsozialarbeit, das Eltern und Schüler*innen unterstützt. Louis hebt hervor, wie wichtig es ist, dass alle Kinder trotz ihrer individuellen Herausforderungen die Aufmerksamkeit und Förderung erhalten, die sie benötigen.
Ein neues Kapitel im Ruhestand
Mit dem Ende ihrer Schulkarriere wird für Gerlinde Louis ein neues Kapitel aufgeschlagen. Während sie den hohen Druck der Schulleitung hinter sich lässt, freut sie sich auf die neu gewonnene Zeit, die sie mit ihrem Ehemann verbringen kann. Umweltschonendes Fahrradfahren und Reisen durch Norwegen stehen auf ihrer Wunschliste. Ihre positive Einstellung zur Bildung bleibt jedoch bestehen: „Alle Kinder wollen etwas lernen“, so Louis, und diese Neugier wird auch weiterhin die Grundlage ihrer Überlegungen im Ruhestand prägen.
Ausblick auf die Zukunft der Bürgermeister-Hardt-Schule
Zurück bleibt das Erbe einer dynamischen Schulzeit unter Louis‘ Führung, in der die BHS sich stets bemüht hat, den Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden. Mit einem neuen Leitungsteam und einem frischen Konzept wird die Schule bereit sein, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und den Schüler*innen eine hochwertige Bildung zu bieten. Im Kontext der kommenden Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie die Schule mit den neuen Raumkonzepten und gesellschaftlichen Ansprüchen umgehen wird.
Insgesamt zeigt der Übergang von Gerlinde Louis einen paradigmenwechsel in der Bildung – nicht nur im Raum, sondern auch im Umgang mit den Herausforderungen, die die moderne Schule mit sich bringt.
– NAG