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Kostenloses Mittagessen in Hagener Kitas: NGG drängt auf Umsetzung

Teaser: In Hagen fordert die Gewerkschaft NGG kostenlose Mittagsmahlzeiten für Kita- und Schulkinder, um die Gesundheit der Kinder zu fördern und berufstätigen Eltern finanziell zu entlasten, während die Landesregierung an vorherigen Zusagen festhalten sollte.

Hagen. Diskussion um kostenlose Mittagessen in Kitas und Schulen gewinnt an Fahrt

Ein Schritt zur Chancengleichheit

In Hagen wird zunehmend über die Einführung eines kostenlosen Mittagessens für Kinder in Kitas und Schulen diskutiert. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert, dass die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen ihrem ursprünglichen Versprechen nachkommt. „Ein kostenloses Mittagessen ist essenziell für die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Es sorgt dafür, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, Zugang zu nahrhaften Mahlzeiten haben“, erklärt Isabell Mura von der NGG Südwestfalen. Dieses Anliegen könnte entscheidend zur Verbesserung der Chancengleichheit in der Stadt beitragen.

Dringlichkeit der Maßnahme

Die NGG hebt hervor, dass ein kostenloses Mittagessen viele Vorteile mit sich bringt. In Hagen gibt es 105 Kindergärten und 51 öffentliche Schulen, wo diese Initiative massive Auswirkungen auf die Ernährung und Health-Wellbeing der Kinder haben könnte. Mura betont, dass insbesondere in Haushalten, in denen die finanziellen Mittel begrenzt sind, eine gesunde Ernährung oft nicht gewährleistet werden kann. Ein kostenloses Mittagessen hilft, das Risiko einer Mangelernährung deutlich zu senken.

Rückschritt in der Politik

Kritik an der Landesregierung wird laut, da die schwarz-grüne Koalition ursprünglich im Koalitionsvertrag eine stufenweise Entlastung der Eltern bei den Essenskosten in Aussicht gestellt hatte. Diese Pläne scheinen nun nicht mehr verfolgt zu werden. „Der Rückzug der aktuellen Regierung von diesen Zusagen ist enttäuschend“, sagt Mura. „Es fühlt sich an, als ob die Möglichkeiten für Kinder und ihre Familien, von diesen Verbesserungen zu profitieren, einfach in der Luft verschwinden.“

Der Druck auf berufstätige Eltern

Ein weiteres wichtiges Argument für die Einführung eines kostenlosen Mittagessens betrifft das Arbeitsleben der Eltern. Mura weist darauf hin, dass viele berufstätige Eltern unter dem Druck leiden, mittags zu Hause kochen zu müssen. „Oft bleibt keine Zeit oder Möglichkeit für eine warme Mahlzeit, wenn Eltern arbeiten müssen. Ein kostenloses Mittagessen könnte die Familienstress erheblich reduzieren und den Eltern ermöglichen, sich besser auf ihre beruflichen Verpflichtungen zu konzentrieren“, sagt sie.

Qualität und faire Bedingungen als Grundpfeiler

Die NGG legt besonderen Wert auf die Qualität des Essens und faire Arbeitsbedingungen für das Catering-Personal. Mura fordert, dass die Städte bei der Auswahl der Caterer sowohl auf gesunde Zutaten als auch auf faire Bezahlung für die Mitarbeiter achten sollten. „Es geht nicht nur um günstige Preise, sondern auch um die Menschen, die diese wichtigen Mahlzeiten zubereiten und ausgeben“, erklärt sie. „Ein tariflicher Lohn ist hier unerlässlich.“

Zusätzliche Unterstützung durch den Bürgerrat

Der Bürgerrat von Hagen unterstützt ebenfalls die Idee des kostenlosen Mittagessens, das als wichtige Maßnahme zur Förderung einer gesunden Ernährung in der Stadt empfohlen wurde. Diese Initiative zeigt, dass die Gemeinschaft eine klare Priorität auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Kinder legt.

Insgesamt verdeutlicht die Diskussion um kostenlose Mittagessen in Hagen die Notwendigkeit einer politischen und gesellschaftlichen Mobilisierung, um die Lebenssituationen von Kindern und deren Familien nachhaltig zu verbessern.

NAG

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