Das ehemalige Marine-U-Boot U17 hat nach einer spannenden Reise seine neue Heimat im Technik Museum Sinsheim gefunden. Ab 2025 werden Besucher die Möglichkeit haben, dieses imposante Exponat aus nächster Nähe zu betrachten und mehr über die faszinierende Geschichte der Marineschifffahrt zu erfahren.
Ein beeindruckender Transport
Die Überführung des massiven U-Boots, das über 350 Tonnen wiegt und fast 50 Meter lang ist, stellte eine logistische Meisterleistung dar. Die Reise begann vor über einem Jahr in Kiel und zog sich durch ganz Deutschland, wobei das U-Boot zunächst auf einem Schwimmponton über Wasser transportiert wurde. Später wurde es auf einem speziell ausgelegten Schwertransporter weiterbefördert.
Die Herausforderungen der Schifffahrt
Ein herausragendes Ereignis während des Transports war die Passage unter der Alten Brücke in Heidelberg. Um das U-Boot sicher unter der Brücke hindurch zu manövrieren, musste es um über 70 Grad geneigt werden; ein präziser und koordinierten Umgang durch die Crew war hierfür unerlässlich.
Vorbereitung auf die Ausstellung
Der Museumsleiter Andreas Hemmer erläuterte, dass das U-Boot eine bedeutende Ergänzung zur Technikgeschichte im Museum Sinsheim darstellt. Besuchende können somit nicht nur die Technologie des U-Boots kennenlernen, sondern auch einen Einblick in die Lebensbedingungen der Besatzung während ihrer Einsätze erhalten. Die detaillierte Erklärung der Einsatzbedingungen wird Einblicke in die beengten Räumlichkeiten und die Herausforderungen des Unterwasserdienstes geben.
Ein Ereignis für die Gemeinschaft
Der Transport des U-Boots zog zahlreiche Schaulustige an, die oft in Gruppen am Rheinufer oder entlang der Transportstrecken standen, um den historischen Moment zu erleben. Diese Gemeinschaftsveranstaltung hat nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Technikgeschichte gelenkt, sondern auch eine Verbindung zwischen den Menschen hergestellt, die das Ereignis gemeinsam erlebten.
Die Kosten und die Finanzierung
Das gesamte Projekt hat die Museen rund zwei Millionen Euro gekostet, wobei der Großteil durch Spenden finanziert wurde. Diese finanzielle Unterstützung spiegelt das öffentliche Interesse wider und zeigt die Wertschätzung für die maritime Geschichte, die durch solche Exponate lebendig gehalten wird.
Ein seltener Einblick in die U-Boot-Geschichte
Nachdem der Transport nun erfolgreich abgeschlossen ist, wird U17 das zweite U-Boot in Deutschland sein, das im Süden des Landes ausgestellt wird. Nur U1, das erste U-Boot der Deutschen Marine, ist derzeit im Deutschen Museum in München zu besichtigen. Doch dessen Ausstellung wird bis 2028 geschlossen sein, was U17 eine einzigartige Position im Bereich marine historischer Exponate verleiht.
Die Einbindung des U-Boots in die Sammlungen des Technik Museums stellt nicht nur einen erinnerungswürdigen Moment in der Ingenieurgeschichte dar, sondern auch eine wertvolle Lerneinheit für künftige Generationen, die Einblick in die Technik und Herausforderungen der Unterwasserfahrt erhalten werden.
– NAG