Regensburg (dpa/lby) – Die Dackelparade, die am 22. September in Regensburg stattfinden wird, wirft einen einprägsamen Blick auf die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Dackels in Deutschland. Über 500 Dackel sind bereits für das Event angemeldet, was die Vielfalt und die Leidenschaft der Dackelliebhaber verdeutlicht. Dieser besondere Anlass soll nicht nur das Bewusstsein für diese beliebte Hunderasse schärfen, sondern auch auf die aktuellen Entwicklungen in der Dackelzucht aufmerksam machen.
Kulturelles Erbe und zukünftige Herausforderungen
Die Veranstaltung wird von Seppi Küblbeck und Oliver Storz organisiert, die das Dackelmuseum in Regensburg ins Leben gerufen haben. Küblbeck betont, dass der Dackel ein Symbol deutschen Brauchtums sei. Ein Ziel der Parade ist es, die Dackelzucht als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO eintragen zu lassen. Dies würde nicht nur die lokale Zucht fördern, sondern auch dazu beitragen, dass weniger Tiere aus dem Ausland importiert werden, die unter Umständen nicht den deutschen Zuchtstandards entsprechen.
Gesundheitsbedenken durch neue Gesetze
Einer der Beweggründe für die Dackelparade ist die Debatte um mögliche Einschränkungen bei der Zucht. Ein Gesetzesentwurf, der Anfang Juli in den Bundesrat eingebracht wurde, hat Bedenken ausgelöst, dass die Zucht gesunder Dackel stark reglementiert werden könnte. Tierschützer begrüßen zwar die Reform, befürchten aber auch, dass diese zu restriktiven Regeln führen können, die das Züchterhandwerk gefährden. Doris Vetsch, eine erfahrene Züchterin, äußert sich besorgt über die derzeitige Formulierung des Gesetzes, die viele Interpretationen zulasse.
Ein internationaler Dackel-Hype
Der Ansturm auf die Dackelparade zeigt deutlich das große Interesse an dieser Hunderasse. Dackelbesitzer aus 14 Bundesländern und zehn verschiedenen Ländern, darunter die Schweiz, Serbien und Frankreich, haben sich schon angemeldet. Die Veranstalter hoffen, mit der Parade sogar einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde zu erreichen, was den Dackel und seine Menschen noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken würde.
Regensburgs Unterstützung für die Parade
Die Schirmherrschaft der Parade hat Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) übernommen. Sie bezeichnet das Dackelmuseum als eine großartige Attraktion für die Stadt und lobt die Einzigartigkeit und den wissenschaftlichen Ansatz des Museums. Die Veranstalter richten sich mit der Parade nicht nur an Dackel-Liebhaber, sondern wollen auch eine breite Öffentlichkeit ansprechen und zur Diskussion über die Zukunft der Dackelzucht anregen.
Fazit: Ein Zeichen für die Dackelzucht
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dackelparade mehr als nur ein interessantes Event ist – sie ist ein wichtiges Forum für die Anliegen der Dackelbesitzer und Züchter. Mit dem Fokus auf artgerechte Zucht und den Schutz der Rasse wird deutlich, wie bedeutsam diese Veranstaltung nicht nur für die Dackel-Liebe, sondern auch für die zukünftige Zucht und das humane Tierwohl ist. Dieses Event könnte somit ein entscheidender Schritt in Richtung einer stärkeren Anerkennung der Dackelzucht im deutschen und internationalen Kontext sein.
– NAG