Nairobi/Khartum – Die anhaltenden Konflikte im Sudan haben nicht nur gravierende Auswirkungen auf die zivile Bevölkerung, sondern auch auf das menschliche Leben und die Grundrechte der Menschen im Land. Angesichts der Berichte über weitverbreitete sexualisierte Gewalt fordern Menschenrechtsorganisationen Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage, insbesondere durch die Unterstützung der Zivilbevölkerung.
Die alarmierende Lage der Zivilbevölkerung
Seit dem Ausbruch des Konflikts im April 2023 ist die Situation in der sudanesischen Hauptstadt Khartum und anderen betroffenen Regionen zunehmend besorgniserregend. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Human Rights Watch wird betont, dass kein Zivilist mehr sicher sei. Die Berichte über Vergewaltigungen, Zwangsverheiratung und andere Formen sexualisierter Gewalt sind alarmierend und betreffen Frauen und Mädchen, einige von ihnen sogar im zarten Alter von nur neun Jahren.
Ein dringender Appell für internationale Maßnahmen
Hala Al-Karib, Regionaldirektorin der Strategischen Initiative von Frauen am Horn von Afrika, sowie andere Experten fordern eine robuste UN-Mission oder Unterstützung durch die Afrikanische Union. Diese Mission sollte sich auf die am stärksten betroffenen Regionen konzentrieren, wie beispielsweise Darfur. Darunter verstehen Fachleute ein starkes Mandat mit klaren Handlungsanweisungen, um die Rechte der Zivilbevölkerung zu schützen und Frauen vor Gewalt zu bewahren.
Die Rolle von Stigma und Zugang zur Gesundheitsversorgung
Ein bedeutendes Hindernis für die Berichterstattung über sexualisierte Gewalt ist das kulturelle Stigma, das oft dazu führt, dass Betroffene erst dann medizinische Hilfe suchen, wenn sie schwanger sind. Diese Scham führt dazu, dass viele Taten unentdeckt bleiben und die Opfer von ihrer Traumatisierung isoliert werden. Daher ist es wichtig, Sensibilisierungskampagnen zu starten, um den Frauen die Angst vor Stigmatisierung zu nehmen und ihnen den Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsdiensten zu ermöglichen.
Der politische Hintergrund des Konflikts
Der blutige Machtkampf zwischen Abdel Fattah al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo hat nicht nur zu einem Anstieg von Menschenrechtsverletzungen geführt, sondern auch zur Flucht von nahezu zehn Millionen Menschen aus dem Sudan. Dieses erschreckende Szenario verdeutlicht, dass die internationale Gemeinschaft nicht länger untätig bleiben kann, um UNICEF und anderen Organisationen zu helfen, die sich für den Schutz von Zivilisten einsetzen.
Weg in die Zukunft
Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, nicht nur humanitäre Hilfe zu leisten, sondern auch langfristige Lösungen zu finden, um die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken und gegen jede Form von Gewalt vorzugehen. Es ist entscheidend, dass ein internationales Tribunal zur Verfolgung von Verbrechern ins Leben gerufen wird, um das Vertrauen in die Gerechtigkeit wiederherzustellen und ähnliche Vergehen in Zukunft zu verhindern.
– NAG