Regensburg (dpa/lby) – Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung bringen die Stadt Regensburg in eine kritische Lage. Als Kommune mit einer besonders hohen Versiegelung und gleichzeitig einem Mangel an Grünflächen, kommt Regensburg im bundesweiten Vergleich auf den dritten Platz. Dies führt zu einer alarmierenden Situation, da die Stadt im Sommer besonders stark aufheizt und nur wenig Ausgleich durch kühlende Grünanlagen bietet.
Die Bedeutung von Grünflächen in urbanen Räumen
In Zeiten der Klimakrise sind Städte gefordert, unversiegelte Böden für die Versickerung von Regenwasser bereitzustellen und ausreichend Grünflächen zu schaffen. Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), betont die Notwendigkeit von lebenswerten Aufenthaltsorten und warnt vor dem Trend zu mehr Beton und weniger Grün. «Statt zu lebenswerten Orten der Erholung entwickeln sich unsere Städte in Hitze-Höllen,» erklärt sie. Der Verlust an Grünflächen hat eine direkte Auswirkung auf das Mikroklima, was in den Sommermonaten besonders spürbar ist.
Regensburgs Platzierung im Hitze-Check
Die Untersuchung, die 190 Städte mit über 50.000 Einwohnern betrachtet hat, zeigt, dass Regensburg mit einer Versiegelung von 54 Prozent und einem Grünvolumen von nur 1,95 stark hinter anderen Städten zurückbleibt. Zum Vergleich: In Aschaffenburg, der bestplatzierten Stadt in Bayern, liegt das Grünvolumen bei 3,81. Ein durchschnittlicher Laubbaum hat ein Grünvolumen von etwa 3.400 Kubikmetern, was bedeutet, dass Regensburg hier erhebliche Defizite aufweist.
Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die unzureichende Verfügbarkeit von Grünflächen hat nicht nur ökologische, sondern auch soziale Dimensionen. Bürgerinnen und Bürger sind auf Erholungsräume angewiesen, um der Hitzebelastung in der Stadt zu entkommen. In einer Zeit, in der sich extreme Wetterlagen häufen, wird der Mangel an natürlichen Kühlzonen zunehmend zum Problem. In der DUH-Analyse schneiden auch andere bayerische Städte wie Ingolstadt, Nürnberg, Schweinfurt und Fürth schlecht ab, was darauf hindeutet, dass dies ein allgemeines Problem in der Region ist.
Forderungen an die Politik und zukünftige Maßnahmen
Umweltverbände fordern seit langem eine Wende in der Stadtplanung hin zu mehr Grünflächen. Ein Vorschlag der DUH beinhaltet die Einführung einheitlicher Standards für die Begrünung von Schulhöfen, um so einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Auch das Landesamt für Umwelt in Augsburg hat bereits Studien zur Flächenversiegelung durchgeführt, die zeigen, dass die versiegelte Fläche in Bayern von 2000 bis 2015 stark zugenommen hat.
Fazit
Die Ergebnisse der Hitze-Studie verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für Städte wie Regensburg, sich verstärkt um die Schaffung und den Erhalt von Grünflächen zu kümmern. Ein zukunftsorientierter Umgang mit urbanen Flächen könnte nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig erhöhen. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger diese Herausforderung ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
– NAG