Würzburg

Kinderschutz neu gedacht: Ein Childhood-Haus für Würzburg entsteht

Das Childhood-Haus Würzburg, das am 30. Juli 2023 durch die Gründung des Fördervereins Projekt Childhood-Haus Würzburg ins Leben gerufen wurde, wird mit Unterstützung der World Childhood Foundation, gegründet von Königin Silvia von Schweden, eine zentrale Anlaufstelle für die optimale Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Missbrauchserfahrungen schaffen und somit den Kinderschutz in der Region stärken.

Würzburg. Am 30. Juli 2023 wurde der Förderverein Projekt Childhood-Haus Würzburg gegründet. Diese Initiative zielt darauf ab, ein Childhood-Haus in der Stadt zu etablieren, das durch eine Partnerschaft mit der World Childhood Foundation, gegründet von Königin Silvia von Schweden, unterstützt wird. Der Verein setzt sich für eine bessere Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein, die Erfahrungen von Missbrauch gemacht haben.

Einheit im Kinderschutz

Das neue Projekt bringt eine Vielzahl von Akteuren zusammen, um den Kinderschutz in der Region zu stärken. Zu den Partnern gehören das Universitätsklinikum Würzburg, die Julius-Maximilians-Universität, die Stadt Würzburg sowie verschiedene lokale Organisationen wie pro familia und Wildwasser Würzburg e.V. Diese Zusammenarbeit ist ein Beispiel für die Initiative, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln, um effektive Unterstützung anzubieten und die Hilfe für Betroffene zu optimieren.

Die Herausforderungen von Missbrauchserfahrungen

Ein zentrales Problem im aktuellen System ist, dass Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt wurden, oft mehrfach befragt werden müssen. Die Kinder erleben dadurch zusätzliche Traumatisierungen. Das Childhood-Haus soll mit speziell eingerichteten Räumlichkeiten und ausgebildetem Fachpersonal diese Mehrfachbefragungen vermeiden. Ziel ist es, den Fokus auf die belastenden Erfahrungen der Betroffenen zu legen und durch eine koordinierte Unterstützung zu entlasten.

Ein positives Gemeinschaftsprojekt

Die Gründung des Fördervereins ist das Ergebnis jahrelanger Kooperationen, die im September 2015 mit einer Fachtagung begannen. Der Austausch mit der World Childhood Foundation hat bereits erste Erfolge gezeigt, darunter eine Exkursion zum Childhood-Haus in Heidelberg, wo wertvolle Erkenntnisse gesammelt wurden. Åsa Petersson wurde als erste Vorsitzende des Vereins gewählt, unterstützt von Fachleuten wie Prof. Christoph Härtel und Prof. Marcel Romanos. Dieser interdisziplinäre Ansatz signalisiert die Wichtigkeit, Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen, um die bestmögliche Hilfe anzubieten.

Ein Ausblick auf die nächsten Schritte

Zukünftig wird angestrebt, eine offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen dem Förderverein und den Justizbehörden zu schließen. Diese Vereinbarung soll die Zusammenarbeit zwischen dem Amtsgericht Würzburg, dem Landgericht Würzburg und den Ermittlungsbehörden regeln, um den Prozess weiter zu optimieren und die Schutzbedürfnisse der Kinder in den Fokus zu rücken.

Die Gründung des Childhood-Hauses ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen Gewalt an Kindern und zeigt, wie wichtig es ist, regionale Kräfte zu bündeln. Das Projekt wird nicht nur die Versorgung von Opfern verbessern, sondern auch das Bewusstsein für den Kinderschutz in der Gesellschaft stärken.

NAG

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