Neuer Regulierungsschritt für künstliche Intelligenz in der EU
Der 1. August 2024 markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Debatte über künstliche Intelligenz (KI) in Europa. An diesem Tag tritt der EU AI Act in Kraft, ein Gesetz, das die Entwicklung und den Einsatz von KI regeln soll. Diese Verordnung hat nicht nur rechtliche Relevanz, sondern beeinflusst auch die gesellschaftliche Verantwortung der Informatik.
Relevanz des AI Acts für die Gesellschaft
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat im Vorfeld des Inkrafttretens positiv auf diese Regulierung reagiert. Christine Regitz, Präsidentin der GI, weist darauf hin, dass es unerlässlich sei, Regeln für datenverarbeitende Systeme aufzustellen. Die Informatik bringe eine Verantwortung mit sich, die insbesondere im Bereich des KI-Einsatzes relevant werde.
Ethische Überlegungen im Mittelpunkt
Die fachliche Auseinandersetzung mit den ethischen Aspekten des AI Acts wird von der Fachgruppe Informatik und Ethik intensiv verfolgt. Das Positionspapier dieser Gruppe beleuchtet die moralischen Dimensionen, die für die Akzeptanz und Sicherheit von KI-Systemen entscheidend sind. „Wir müssen uns fragen, in welcher digital transformierten Welt wir leben möchten“, sagte Christine Hennig, Sprecherin der Fachgruppe.
Einbindung diverser Perspektiven
Mit der Einbringung verschiedener Fachgruppen werden, im Kontext des AI Acts, wichtige Aspekte behandelt, darunter auch geschlechterbezogene Fragestellungen. Die Fachgruppe Frauen und Informatik plant, die möglichen Diskriminierungen, die durch KI entstehen können, zu beleuchten. Diese Thematik ist wichtig, da KI-Systeme historische Daten verwenden, die oftmals diskriminierende gesellschaftliche Strukturen widerspiegeln.
Auswirkungen auf die öffentliche Verwaltung
Ein weiterer zukunftsweisender Punkt ist die Implementierung des AI Acts in der öffentlichen Verwaltung. Tanja Krins, stellvertretende Sprecherin des Fachbereichs Informatik in Recht und Verwaltung, betont die Notwendigkeit, Algorithmen rechtssicher einzusetzen. Es besteht ein Bedarf an klaren Richtlinien, die den Umgang mit KI in der Verwaltung regeln. Hierbei werden sowohl technische als auch organisatorische Strukturen eine Rolle spielen.
Einnehmen verschiedener Blickwinkel
Ein umfassendes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Mensch und KI ist essenziell, um mögliche Risiken zu analysieren. Der Fachbereich Künstliche Intelligenz hat in seinem Positionspapier untersucht, wie generative KI in den AI Act integriert werden kann, er betont die Notwendigkeit, soziale Effekte solcher Systeme besser zu erforschen.
Blick in die Zukunft
In den kommenden Wochen sind weitere Stellungnahmen von Fachgruppen der GI zu erwarten. Diese werden zusätzliche Perspektiven und Fragestellungen in den Diskurs über den AI Act einbringen. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die durch Kunstliche Intelligenz entstehen, wird der Dialog zwischen Informatik, Ethik und Gesellschaft weiterhin von zentraler Bedeutung sein.
Für mehr Informationen und die veröffentlichte Positionspapiere besuchen Sie bitte die offizielle Website der GI: www.gi.de.
– NAG