Stendal

Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen: Tierschutz in Stendal bleibt wichtig

Die Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen, die am 1. August 2022 in Stendal eingeführt wurde, zeigt nach einem Jahr noch keine spürbaren Erfolge, weshalb Tierschützer dringend an alle Katzenbesitzer appellieren, auch ältere Katzen kastrieren zu lassen, um das drohende Überpopulation und die damit verbundenen Leiden der Tiere zu verhindern.

Katzenschutz durch Kastration in Stendal: Ein Blick auf die Herausforderungen

Die Notwendigkeit eines aktiven Tierschutzes wird in Stendal und Umgebung immer deutlicher. Insbesondere die Situation der Streuner-Katzen, die sich oft in Abgeschiedenheit verstecken und sich unkontrolliert vermehren, macht Alarm. Bereits im August 2022 wurde eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen eingeführt, um diesem Problem entgegenzuwirken. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die entscheidenden Herausforderungen im Umgang mit der wachsenden Katzenpopulation zu bewältigen.

Die Realität im Tierheim Stendal Borstel

Sophie Krüger, die Vorsitzende des Altmärkischen Tierschutzvereins Kreis Stendal, berichtet über die Herausforderungen, mit denen das Tierheim konfrontiert ist. „Wir sind gut ausgelastet“, erklärt sie und verweist auf die Vielzahl an Tieren, die dort aufgenommen werden. Besonders junge Katzen, wie die erst vier Tage alte Katze in ihrer Obhut, spiegeln die traurige Realität wider. Auf ein Tier kommen oft zahlreiche andere, die weiterhin durch unkontrollierte Fortpflanzung auf den Straßen leben müssen.

Wie gefährlich ist unkontrollierte Fortpflanzung?

Die theoretischen Zahlen sind alarmierend: Eine unkontrollierte Population kann innerhalb weniger Jahre explodieren und aus einer einzigen Katze 1.000 neue Nachkommen hervorbringen. Die Stadtverwaltung warnt eindringlich vor den Folgen und zeigt die Dringlichkeit der Kastrationspflicht auf, die seit August 2023 für Katzen gilt, die ab diesem Zeitpunkt geboren wurden.

Regelung und Konsequenzen

Katzenbesitzer müssen ihre Freigänger-Katzen nicht nur kastrieren lassen, sondern diese auch mit einem Transponderchip versehen und in einem Haustierregister registrieren. Wer sich nicht an diese Regelungen hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro rechnen. Trotzdem sind der Stadt bislang keine Verstöße bekannt – ein Hinweis darauf, dass viele Tierbesitzer die Verantwortung ernst nehmen.

Zukunftsvision: Ein Leben ohne Leiden für Streuner-Katzen

Das Ziel der Verordnung ist es, die Sterblichkeitsrate unter Streuner-Katzen zu verringern. Krankheiten, Hunger und andere Gefahren auf der Straße machen diesen Tieren das Leben schwer. Durch die Kastrationspflicht erhofft sich Sophie Krüger, dass weniger Katzen in Tierheimen landen und dass die Straßen von Stendal katzenfreundlicher werden. „Kastration ist Tierschutz“, betont sie, und hofft auf eine breitere Akzeptanz dieser Botschaft in der Bevölkerung.

Gemeinschaftliche Verantwortung für eine positive Veränderung

Die Unterstützung der Menschen vor Ort spielt eine große Rolle in den Bemühungen um Tierschutz. Sophie Krüger appelliert an die Bürger, Streuner-Katzen zu melden und sich regelmäßig Rat zu holen, um soziale Verantwortung zu übernehmen. Informationen über die steigenden Kosten für Haustiere sollen die Menschen anhören, bewusster bei der Entscheidung für ein Haustier vorzugehen und eine langfristige Bindung einzugehen, um Aussetzungen und Abgaben zu vermeiden.

Ein positives Signal für den Tierschutz in Stendal könnte also die richtige Kombination aus gesetzlicher Regelung und gemeinschaftlichem Engagement sein. Um den Weg zu eben solchen Veränderungen erfolgreich zu gestalten, bedarf es einer kollektiven Anstrengung aller Beteiligten. Nur so kann das Ziel, einer besseren Lebensqualität für die Tiere und weniger Belastung für die Tierheime, erreicht werden.

NAG

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