In Nordrhein-Westfalen sind die Wälder nicht nur schützenswert, sondern auch von enormer Bedeutung für die regionale Bevölkerung. Insbesondere der Kottenforst bei Bonn, ein beliebtes Ausflugsziel für die 18 Millionen Einwohner des Bundeslandes, spielt eine zentrale Rolle in der Erhaltung der Biodiversität und der nachhaltigen Ressourcennutzung. Am Dienstag, den 6. August 2024, erläuterte Ministerin Silke Gorißen bei ihrem Besuch, wie integrative Waldbewirtschaftung sowohl den Holzbedarf decken als auch den Schutz von Flora und Fauna fördern kann.
Bedeutung der integrativen Waldbewirtschaftung
Die integrative Waldbewirtschaftung wird als ein wegweisender Ansatz betrachtet, um den Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens zu begegnen. Ministerin Gorißen betonte, dass die Wälder als Klimaschützer und Lebensräume für etwa 4.000 Pflanzen- und 14.000 Tierarten eine herausragende Bedeutung besitzen. „Es ist entscheidend, dass wir die verschiedenen Funktionen unserer Wälder schützen, damit auch zukünftige Generationen in dieser einzigartigen Natur leben können“, erklärte Gorißen.
Die Rolle des Waldbodens und die Wasserrückhaltung
Ein weiterer Aspekt, der im Kottenforst hervorgehoben wurde, ist die Rolle der Waldböden als Wasserspeicher. Diese Böden tragen nicht nur zur Stabilität der Wasserressourcen in der Region bei, sondern schützen auch vor Erosion. In einem EU-geförderten Projekt wurden Kleingewässer renaturiert, um diesen Prozess zu unterstützen und Lebensräume für seltene Arten zu schaffen. Solche Maßnahmen sind wichtig, besonders in Zeiten trockener Phasen.
Der Erhalt von Biotopholz
Nachhaltige Holzernte ist ein weiterer Aspekt der verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung. Im Kottenforst wird darauf geachtet, Biotopholz zu erhalten, was bedeutet, dass tote oder absterbende Bäume einen ökologischen Wert haben. Diese bieten Lebensräume für viele Tierarten und sind ein essenzieller Bestandteil der natürlichen Walddynamik. Durch die Pflege dieser Lebensräume wird die Biodiversität langfristig gefördert.
Wiederbewaldung und klimastabile Mischwälder
Ein weiterer integraler Bestandteil der Waldbewirtschaftung im Kottenforst ist die Wiederbewaldung geschädigter Flächen. Ministerin Gorißen erläuterte, dass heimische Baumarten in solchen Bereichen mit viel Platz gepflanzt werden, um eine natürliche Verjüngung zu ermöglichen. Auf diese Weise entstehen klimastabile Mischwälder, die sowohl die Holzproduktion als auch die biologische Vielfalt unterstützen.
Die Zukunft der Wälder in Nordrhein-Westfalen
Der Besuch von Ministerin Silke Gorißen im Kottenforst steht exemplarisch für eine wachsende Bewegung hin zu nachhaltigeren Bewirtschaftungstechniken im gesamten Bundesland. Die Försterinnen und Förster, die eine grundlegende Rolle in dieser Transformation spielen, arbeiten kontinuierlich daran, die Bedeutung der Wälder für ökologische Stabilität und Holzproduktion zu stärken. Thomas Kämmerling, Leitung Wald und Holz NRW, erklärte, dass sie regelmäßig Fortbildungen anbieten, um das Wissen über integrative Waldbewirtschaftung zu verbreiten und umzusetzen. Diese Anstrengungen könnten nicht nur die Biodiversität schützen, sondern auch das wirtschaftliche Potenzial der Wälder langfristig sichern.