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Nachhaltige Zukunft: Kasseler Schulen forschen zu Wasser und Wald

Im Rahmen eines dreitägigen Pilotprojekts zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Waldschule Kassel haben Schülerinnen und Schüler aus zwei Grundschulen und einer weiterführenden Schule unter Anleitung von Fachleuten praxisnah an den UN-Nachhaltigkeitszielen gearbeitet, um durch selbstgesteuertes Lernen ein Bewusstsein für Umweltthemen zu entwickeln.

In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für Umweltthemen erheblich zugenommen. Nachhaltige Entwicklungsprojekte gewinnen zunehmend an Bedeutung, insbesondere in Bildungseinrichtungen. Ein Pilotprojekt im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kassel ist ein beeindruckendes Beispiel für diesen Trend.

Das Pilotprojekt: Nachhaltigkeit erleben und verstehen

In einer Kooperation zwischen der Bildungsinitiative Future Space, dem Schulbiologiezentrum Kassel und dem Wassererlebnishaus Fuldatal wurde ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das Schülern der Grundschule Unterneustadt und der Georg-August-Zinn Schule die Möglichkeit bietet, sich intensiv mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung auseinanderzusetzen. Unter der Leitung von Boris Reichenbach, Fachbereichsleiter für Pädagogische Unterstützung beim Staatlichen Schulamt Kassel, sollen insbesondere die Interessen und Fragen der Schüler im Mittelpunkt stehen.

Praktische Erfahrungen in der Natur

Während des dreitägigen Projekts hatten die Schüler die einzigartige Möglichkeit, zwei der 17 Ziele der Vereinten Nationen zu erforschen: „Leben im Wasser“ und „Leben an Land“. Die Grundschüler aus Unterneustadt erlernten unter der Anleitung von Naturgartenplanerin Dr. Christina Ullrich, ein Wildblumenbeet anzulegen, das als Lebensraum für Käferlarven dient. Hierbei wurde ein vierzig Zentimeter tiefes Loch mit Naturmaterialien gefüllt, was nicht nur den praktischen Aspekt des Projekts hervorhebt, sondern auch das Bewusstsein für die Biodiversität stärkt.

Die Bedeutung von Wasser und Holz

In einer parallel verlaufenden Gruppe erforschten die Schüler mithilfe von Claudia Wiederhold und Dirk Schnieders, wie menschliches Handeln die Gewässer verändert. Sie führten Experimente durch, um Unterschiede zwischen natürlichen und kanalisierten Gewässern zu begreifen. Diese konkreten Erfahrungen fördern das Verständnis für den Einfluss des Menschen auf die Umwelt und vermitteln auf spielerische Weise das Konzept der Nachhaltigkeit. Zudem erlernten die Schüler von Tabea Schwegler, welche Rolle Holz in der Bauindustrie spielt, und entwickelten in einem Planspiel ein Verantwortungsbewusstsein für die Ressource Wald.

Forschungsansätze im Future Space

Sein Ziel, die Schüler zum eigenständigen Forschen zu animieren, verfolgte auch Rico Janusch vom Future Space. In einem speziell auf ihren Kenntnisstand ausgerichteten Workshop lernten 16 Schüler der Georg-August-Zinn Schule unter Anleitung ihrer Lehrerin Lara Thiemann, wie Mikroplastik und Luftschadstoffe die Umwelt beeinflussen können. Durch praktische Versuche in einer selbstgebauten Wetterstation konnten sie die Luftqualität in Kassel analysieren und die Bedeutung eines gesunden Ökosystems erforschen.

Die Zukunft der Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nicole Maisch, die Bürgermeisterin und Dezernentin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit, äußerte sich positiv über den Erfolg des Projekts. Sie betont die Wichtigkeit solcher Erlebnistage, die nicht nur den Schülern selbstbestimmtes Lernen ermöglichen, sondern auch die Vernetzung von schulischen und außerschulischen Lernorten fördern. Das umfassende Engagement der Schüler und das kreative Schaffen innerhalb des Pilotprojekts unterstreichen die Relevanz von Projekten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Für die Waldschule in Kassel und die teilnehmenden Schulen stellt dieses Pilotprojekt einen bedeutenden Fortschritt dar. Erstmals erhalten auch weiterführende Schulen Zugang zu diesem besonderen Lernort, der zuvor ausschließlich Grundschülern vorbehalten war. Dies könnte langfristig einen positiven Einfluss auf die Entwicklung und Umsetzung zukünftiger Bildungskonzepte in der Region haben.

Hintergrund

Kassel wurde im Jahr 2021 zur „Modellkommune Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ernannt, was die Relevanz und den Bedarf an solchen Bildungsprogrammen unterstreicht. Die Waldschule als Lernort der Zukunftspflege spielt dabei eine Schlüsselrolle in der Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Bildung.

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