Die zahlreichen Badeunfälle und die steigende Anzahl von Ertrinkungen in Deutschland werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Sicherheit im Wasser. Insbesondere Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet im Jahr 2024 eine alarmierende Zunahme der Ertrinkungsfälle.
Ertrinkungsstatistik im Fokus
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres ertranken in Mecklenburg-Vorpommern 15 Menschen, was einem Anstieg von sechs Fällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Diese Zahl ist nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt einen bundesweiten Trend wider: Auch deutschlandweit wurden von Januar bis Juli 253 Ertrinkungsfälle registriert, 35 mehr als im Vorjahr.
Besondere Gefahren in der Sommerzeit
Die Gefahr, im Wasser zu ertrinken, steigt insbesondere an warmen Tagen, wenn sich viele Menschen ins Wasser begeben, um sich abzukühlen. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) war der Juli 2024 der tödlichste Monat, mit allein acht Ertrinkungsfällen in Mecklenburg-Vorpommern. Dies stellt einen drastischen Anstieg dar, denn im Juli 2023 wurden nur zwei Ertrinkungen festgestellt. Die Statistik zeigt, dass neben dem Meer auch Flüsse, Seen und Teiche, in denen Menschen ertranken, tragische Szenen gewesen sind.
Vorsicht und Sicherheit im Wasser
Die DLRG führt die Häufigkeit der Unfälle auch darauf zurück, dass viele Menschen ihre eigene Sicherheit unterschätzen oder keine Vorkehrungen treffen. Ute Vogt, Präsidentin der DLRG, äußerte ihre Besorgnis über das mangelnde Sicherheitsbewusstsein und warnte davor, dass damit noch mehr Leben gefährdet werden könnten. Sie hebt hervor, dass das Baden unter Aufsicht von Rettungsschwimmern besonders sicher ist. Rund 6.000 Ehrenamtliche der DLRG sind während der Sommersaison an etwa 100 Badestellen in Nord- und Ostsee aktiv.
Zeitliche Muster der Badeunfälle
Die DLRG hat zudem festgestellt, dass viele Badeunfälle in den frühen Morgenstunden oder spätabends passieren. Ein Großteil dieser Unfälle erfolgt aufgrund von Übermüdung oder mangelnder Aufmerksamkeit. Boots- und Wassersportunfälle tragen ebenfalls zur steigenden Zahl der Ertrinkungsfälle bei, vor allem in den Meeren.
Fazit und Ausblick
Die steigende Zahl der Ertrinkungen in Mecklenburg-Vorpommern und bundesweit ist ein Weckruf für die Gesellschaft. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Bewusstsein für Wassersicherheit zu schärfen und Menschen über die Risiken aufzuklären, die mit dem Baden in natürlichen Gewässern verbunden sind. Nur durch Aufklärung und präventive Maßnahmen kann das Risiko von Badeunfällen in Zukunft verringert werden.