Potsdam

Potsdam startet mit Queer-Budget: Stimmen Sie für kreative Projekte ab!

Für Potsdams erstes Queer-Budget wurden 30 kreative Projektideen eingereicht, um der LGBTQ+-Community in der Stadt durch ein Bürgerhaushalt-Programm Sichtbarkeit und Veranstaltungen wie ein queeres Literaturfest zu ermöglichen, wobei die Online-Abstimmung zur Projektförderung bis zum 15. September 2024 läuft.

In Potsdam wird ein bedeutendes Zeichen für die LGBTQ+-Community gesetzt. Im Rahmen einer neuen Initiative wurde das erste „Queer-Budget“ ins Leben gerufen, das speziell für die Förderung queerer Projekte in der Stadt vorgesehen ist. Dies bietet eine einmalige Gelegenheit, kreative Ideen zu verwirklichen.

Vielfalt der Ideen

Von insgesamt 30 eingereichten Projekten zielen viele darauf ab, das Bewusstsein für queere Themen zu schärfen und dadurch mehr Sichtbarkeit in der Stadt zu schaffen. Dazu gehören Vorschläge wie ein queeres Literaturfest, das die Vielfalt der queeren Literatur in den Vordergrund rückt, und eine Veranstaltungsreihe, die sich mit der queeren Geschichte Potsdams im Potsdam-Museum auseinandersetzt. Auch die Idee eines Queerblütenfestes steht zur Diskussion, welches als Feier der Queer-Kultur dienen könnte.

Herausforderungen und Einschränkungen

Im Auswahlprozess wurden jedoch vier Vorschläge aussortiert, darunter die Ideen für queere Ampelpaarungen und Regenbogen-Zebrastreifen. Der Grund für diese Absagen liegt in der gesetzlichen Regelung zur Verkehrsorganisation, die solche Maßnahmen nicht zulässt. Diese Einschränkungen werfen einen Schatten auf die Bemühungen, Sichtbarkeit und Integration zu fördern, und zeigen, dass gesetzliche Rahmenbedingungen oft die Umsetzung innovativer Ideen behindern.

Die Rolle der Bürgerbeteiligung

Das Queer-Budget ist Teil einer größeren Bürgerbeteiligungsinitiative, die es den Bürgern ermöglicht, an Entscheidungsprozessen der Stadt teilzuhaben. Organisator Jirka Witschak, der mit seinem Verein Katte e.V. das Queer-Budget unterstützt, äußerte sich erstaunt über die Vielzahl an kreativen Vorschlägen: „Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass so viele Vorschläge zusammenkommen.“

Mitbestimmung durch das Online-Voting

Um die Verteilung der Mittel zu entscheiden, können Bürger bis zum 15. September 2024 an einem Online-Voting teilnehmen. Bei dieser Abstimmung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Durchführung zu unterstützen, indem sie ihre Favoriten mit insgesamt fünf Punkten auswählen. Die Online-Abstimmung selbst beginnt am 1. September, und am abschließenden „Wahltag“ am 15. September werden die Ergebnisse bekannt gegeben. Hierzu sind alle Interessierten eingeladen, im „La Leander“ ihre Stimmen abzugeben und damit aktiv an der Gestaltung der queeren Kultur in Potsdam mitzuwirken.

Ein Blick in die Zukunft

Das Queer-Budget ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Lebensqualität und Sichtbarkeit der LGBTQ+-Community in Potsdam zu verbessern. Die Möglichkeit, Projekte selbst zu bestimmen, fördert nicht nur die Teilhabe, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit in einer oft marginalisierten Gruppe. Indem die Stadt solche Initiativen unterstützt, zeigt sie, dass sie die Vielfalt ihrer Bürger schätzt und fördert.

Für mehr Informationen zum Prozess und zu den eingereichten Projekten kann die Webseite csd-potsdam.de besucht werden. Es bleibt abzuwarten, welche Ideen letztendlich realisiert werden und wie sie das Stadtbild Potsdams bereichern können.

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