Das Smart Home-Prinzip bietet zahlreiche Vorteile, doch
Die Herausforderung der Umsetzung
Die große Frage beim Thema Smart Home ist nicht etwa die technische Machbarkeit, sondern die richtige Planung. Professor Helmut Krödel von der Technischen Hochschule Rosenheim betont die Wichtigkeit einer durchdachten Herangehensweise. „Das Problem ist nicht die Technik, sondern die falsche Planung“, sagt er. Die Vielzahl der Möglichkeiten zur Einsparung von Energie macht das Thema jedoch relevanter denn je. Die Herausforderungen sind oft unzureichendes Wissen über die möglichen Anwendungen und die Angst vor Kontrollverlust und Datenschutzproblemen.
Rolle der Institutionen
Um die Bürger über die Vorteile von Smart Homes aufzuklären, wurden die Rosenheimer Energiedialoge ins Leben gerufen. Diese Informationsveranstaltungen werden gemeinsam von verschiedenen Institutionen, darunter der Technischen Hochschule und dem Landratsamt Rosenheim, unterstützt. Sie zielen darauf ab, den Menschen die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen und Ängste abzubauen.
Vielfalt der Systeme
In privaten Haushalten wird Smart Home überwiegend als ein System verstanden, das verschiedene elektrische Geräte intelligent verknüpft. Dies umfasst Heizsysteme, Lichttechnik, Jalousien, sowie Küchengeräte und Sicherheitslösungen wie Bewegungsmelder und Kameras. Selbst einfache Anwendungen, wie die Steuerung von Beleuchtung durch Smartphone-Apps, haben ihren Reiz. Krödel führt aus, dass viele Systeme problemlos von den Nutzern selbst installiert werden können.
Vorbereitung ist der Schlüssel
Für Professor Krödel ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend. Die Beachtung der IT-Sicherheit, insbesondere durch VPN und sichere Passwörter, ist notwendig, damit unbefugte Zugriffe ausgeschlossen werden können. Er selbst nutzt Technologien wie Helligkeitssensoren und Bewegungsmelder, um seine Jalousien zu steuern, ohne jedoch auf umfassende Smart Home-Systeme zurückgreifen zu müssen.
Ausblick und zukünftige Anforderungen
Die an der Technischen Hochschule durchgeführten Diplomarbeiten haben gezeigt, dass viele potenzielle Nutzer über keine klaren Vorstellungen von ihren Bedürfnissen verfügen. Ein Fragenkatalog erstellte bis zu 48 Aspekte, die bei der Planung eines Smart Homes zu beachten sind. Besonders in historischen Gebäuden erweisen sich funkgesteuerte Systeme oft als praktikabel, da invasive Verkabelungen vermieden werden können. Professor Krödel weist darauf hin, dass auch für Wohngebäude in naher Zukunft strengere Regelungen zur Energieeffizienz gelten werden, ähnlich wie für Nichtwohngebäude. Der Trend geht klar in Richtung automatisierter Gebäude mit einem hohen Energiestandard.
Insgesamt eröffnet das Konzept des Smart Homes vielversprechende Perspektiven für Energieeinsparung und Lebensqualität. Die richtige Planung und ein umfassendes Verständnis der Möglichkeiten sind jedoch essenziell, um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen.