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Umweltschützer kritisieren Microsoft-Rechenzentren im Rheinischen Revier

Der BUND kritisiert die Microsoft-Pläne zur Ansiedlung von riesigen Rechenzentren im Rheinischen Revier, da dies den knappen Freiraum gefährdet und bessere Standorte für den Strukturwandel nach der Braunkohle bestehen, während mehr als 20.000 Menschen die Kampagne unterstützen.

Widerstand gegen Microsofts Pläne im Rheinischen Revier

Die Besorgnis über die geplanten Groß-Rechenzentren von Microsoft im Rheinischen Revier weckt nicht nur Widerstand bei Naturschützern, sondern trifft auch in der breiten Öffentlichkeit auf Ablehnung. Die Initiative des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat bereits mehr als 20.000 Unterstützer mobilisiert, die sich online gegen die Ansiedlung der sogenannten Hyperscaler aussprechen.

Ein Umfeld der Veränderung

Microsoft plant, mit einer Investition von 3,2 Milliarden Euro mehrere große Rechenzentren in der Region, unter anderem in Bergheim und Bedburg. Diese Vorhaben sollen, so die Unternehmensführung, etwa 300 neue Arbeitsplätze schaffen. Dennoch ist die Frage, ob diese Art von Entwicklung wirklich nachhaltig oder zukunftsträchtig ist, im Diskurs um das Strukturwandelprojekt nach der Braunkohle von zentraler Bedeutung.

Natur versus Industrie

Der BUND äußert sich besorgt über den massiven Flächenverbrauch, den die neuen Rechenzentren mit sich bringen werden. „Ein Rechenzentrum allein versiegelt eine Fläche so groß wie 29 Fußballfelder“, erklärt Dirk Jansen, Geschäftsführer des BUND in Nordrhein-Westfalen. „Diese Flächen sind nicht nur wichtig für die regionale Nahrungsmittelproduktion, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität.“

Nachhaltigkeit in Gefahr

Jansen und seine Mitstreiter argumentieren, dass der knappe Freiraum im Rheinischen Revier durch solche Projekte gefährdet sei und es bessere Alternativen für die Ansiedlung von Unternehmen wie Microsoft gäbe. „Das geplante Gewerbegebiet von 4.000 Hektar, von dem ein erheblicher Teil auf der grünen Wiese liegen soll, hat mit Nachhaltigkeit wenig zu tun“, fügt er hinzu. Zudem sind unversiegelte Böden unverzichtbare Wasserspeicher, die zur Hochwasserprävention beitragen.

Appell an Microsoft

Die Umweltschützer fordern Microsoft auf, die Pläne zu überdenken und stattdessen bereits versiegelte Flächen in anderen Industriegebieten zu nutzen. Diese Forderung steht im Kontext des breiteren Trends, durch nachhaltige Planung und Ressourcenschonung der Natur wieder Rechnung zu tragen. Die Diskussion um den Einfluss der Technologiebranche auf die Umwelt könnte in dieser Region beispielhaft für viele andere Städte und Gemeinden in Deutschland stehen.

Die Diskussion um die Ansiedlung der Rechenzentren wird auch weiterhin die Gemüter bewegen und könnte entscheidend dafür sein, wie zukünftige Projekte zur Entwicklung der Region gestaltet werden.

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