In Gießen lebt eine bemerkenswerte Frau, die nicht nur ihre eigene Lebensgeschichte geprägt hat, sondern auch als Vorbild für viele jüngere Generationen dient. Fery Dastany, eine 80-jährige Exiliranerin, hat sich in ihrer Wahlheimat stark engagiert und setzt sich dafür ein, dass junge Menschen das Beste aus ihren Bildungschancen machen. Ihr Lebensweg und ihre Erfahrungen bieten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Möglichkeiten, die Migranten in Deutschland erleben.
Ein Leben voller Herausforderungen und Erfolge
Geboren 1944 in Isfahan, Iran, verließ Dastany im Alter von 18 Jahren ihr Heimatland, um in England eine Ausbildung zur Krankenschwester zu absolvieren. Die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, war geprägt von dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben und neuen Möglichkeiten. 1965 fand sie in Gießen ihr neues Zuhause, wo damals bereits eine lebendige iranische Gemeinschaft vorhanden war. Dastany war eine der wenigen Frauen, die in dieser Zeit eine akademische Laufbahn einschlugen.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Die Bedeutung von Bildung steht für Dastany im Mittelpunkt ihres Lebens. Sie ermutigt insbesondere junge Migranten, die Chancen, die sich ihnen bieten, zu ergreifen. „Bildung ist die wichtigste Basis“, betont sie. Ihre eigene Ausbildung zur Orthoptistin ergänzte sie, um ihre beruflichen Qualifikationen zu erweitern und ihren Lebensstandard zu verbessern. Dies zeigt, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich weiterzubilden und anpassungsfähig zu sein.
Ehrenamtliches Engagement und gesellschaftliche Verantwortung
Heute engagiert sich Dastany ehrenamtlich bei der „Tafel“ der Diakonie und im Verein Ehrenamt. Sie arbeitet rund 40 Stunden pro Monat und leistet als „Grüner Engel“ und Sicherheitsberaterin wertvolle Dienste für ihre Gemeinde. Ihr Engagement zeigt nicht nur ihren Wunsch, etwas zurückzugeben, sondern auch ihre Überzeugung, dass man gemeinsam Herausforderungen angehen kann. „Ich möchte, dass wir uns umeinander kümmern“, sagt sie, und gibt damit ihrer Überzeugung Ausdruck, dass soziale Verantwortung einen wichtigen Teil des Lebens ausmacht.
Die Herausforderungen des Exils
Als Exiliranerin sieht Dastany sich auch mit den Schwierigkeiten konfrontiert, die mit einem Leben in der Ferne verbunden sind. Besonders schmerzlich war für sie die Unmöglichkeit, an den Beerdigungen ihrer Eltern oder an Familienfeiern in ihrer Heimat teilzunehmen. Diese Erfahrungen verdeutlichen die emotionalen Belastungen, die viele Migranten durchleben, und die Herausforderungen, die mit einem Leben in der Diaspora verbunden sind.
Austausch zwischen den Generationen
Ein zentraler Bestandteil von Dastanys Botschaft an die jüngere Generation ist der Austausch von Erfahrungen. Sie ermutigt junge Menschen, aus ihrer Lebensgeschichte zu lernen und ihre eigenen Träume und Ziele zu verfolgen. „Wenn man sich für seine Ziele anstrengt, führt man ein zufriedenes Leben“, erklärt sie. Ihr eigener Lebensweg ist das beste Beispiel für die Kraft von Entschlossenheit und Selbstständigkeit.
Fazit: Ein Vorbild für viele
Fery Dastany ist nicht nur eine inspirierende Persönlichkeit, sondern auch ein lebendes Beispiel dafür, wie Bildung, Engagement und die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, zu einem erfüllten Leben führen können. Ihr Appell an die Jüngeren, Bildung zu nutzen und Verantwortung zu übernehmen, ist eine wertvolle Botschaft, die nicht nur für Migranten, sondern für alle Bürger von Bedeutung ist. In einer Zeit, in der Integration und soziale Teilhabe zunehmend im Fokus stehen, ist Dastanys Geschichte ein leuchtendes Beispiel für den positiven Einfluss, den Einzelne auf ihre Gemeinschaft haben können.