Medizinische Cannabissamen – Eigenschaften, Verwendung und Vorschriften in Deutschland

Medizinische Cannabissamen – Eigenschaften, Verwendung und Vorschriften in Deutschland

Medizinische Cannabissamen sind Saatgut, das für den Anbau von Pflanzen für therapeutische Zwecke bestimmt ist. Im Gegensatz zu Sorten für den Freizeitgebrauch werden medizinische Samen hinsichtlich ihrer genetischen Stabilität, ihres Cannabinoidgehalts und ihrer Übereinstimmung mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes ausgewählt.

In den letzten Jahren beobachten wir eine dynamische Entwicklung des Marktes für medizinisches Marihuana, insbesondere in Ländern wie Deutschland, Kanada und Israel. Immer mehr Patienten nutzen die Hanftherapie als Ergänzung oder Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden. In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Qualität der Samen an Bedeutung, da mit ihnen der gesamte Prozess der Produktion von Heilpflanzen beginnt.

Eigenschaften von medizinischen Hanfsamen

Medizinische Cannabissamen zeichnen sich durch ein stabiles Cannabinoidprofil (THC, CBD, CBG) aus, was eine vorhersehbare therapeutische Wirkung ermöglicht. Meist handelt es sich um feminisierte Samen, die hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit, genetischen Homogenität und Übereinstimmung mit pharmazeutischen Anforderungen ausgewählt wurden.

Seit dem 1. April 2024 erlaubt das deutsche Recht Erwachsenen den privaten Anbau von bis zu drei Cannabispflanzen für den Eigenbedarf.

Im medizinischen Kontext, d. h. bei der Herstellung von Rohstoffen für Arzneimittel, unterliegen der Handel und der professionelle Anbau von Samen jedoch weiterhin der strengen Kontrolle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und erfordern entsprechende Genehmigungen.

Die verfügbaren Sorten unterscheiden sich in ihrem THC- und CBD-Gehalt, und ihre Auswahl hängt von medizinischen Indikationen wie chronischen Schmerzen, Spastik, Epilepsie oder Schlafstörungen ab.

Die Verwendung von Cannabis in der Medizin

In Deutschland wird medizinisches Marihuana als Hilfsmittel zur Behandlung vieler Erkrankungen eingesetzt. Medizinische Samen bilden die Grundlage für den Anbau von Pflanzen mit einem bestimmten Cannabinoidprofil, wodurch die Therapie genau auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden kann.

Zu den häufigsten Indikationen gehören:

• chronische Schmerzen (z. B. neuropathische, onkologische)
• Spastik bei Multipler Sklerose
• Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie
• Appetitlosigkeit und Auszehrung des Körpers
• medikamentenresistente Epilepsie
• Schlaf- und Angststörungen

Die Behandlung mit Cannabis in Deutschland erfolgt ausschließlich auf Rezept, wobei die Präparate in Form von getrocknetem Kraut, Extrakt oder Kapseln erhältlich sind. Der Arzt wählt die Sorte und Dosierung auf der Grundlage der medizinischen Unterlagen aus.

Rechtliche und regulatorische Aspekte

In Deutschland unterliegt der Handel mit medizinischen Hanfsamen weiterhin strengen Vorschriften. Obwohl die Samen selbst kein THC enthalten und legal besessen werden dürfen, hängt ihre Verwendung vom Anbauzweck ab. Seit April 2024 dürfen Erwachsene legal bis zu drei Cannabispflanzen für den Eigenbedarf anbauen, auch aus gesundheitlichen Gründen, jedoch wird dieser Anbau nicht als Teil einer offiziellen medizinischen Therapie angesehen und unterliegt keiner pharmazeutischen Aufsicht.

Medizinische Cannabisprodukte müssen pharmazeutischen Standards entsprechen und sind nur auf Rezept erhältlich. Samen für den professionellen medizinischen Anbau unterliegen der phytosanitären Kontrolle und müssen aus zertifizierten Quellen stammen.

Anbau und Verfügbarkeit von medizinischen Cannabissorten

In Deutschland gibt es zwei parallele Modelle für den Zugang zu Cannabis: das offizielle medizinische System und den privaten Anbau für den Eigenbedarf. Im Rahmen der pharmazeutischen Therapie wird Cannabis von lizenzierten Unternehmen unter kontrollierten Bedingungen gemäß den Anforderungen des BfArM hergestellt. Die für diesen Anbau verwendeten Samen müssen aus zertifizierten Quellen stammen und den Qualitätsstandards entsprechen.

Arzneimittel, getrocknete Pflanzen, Extrakte und Kapseln werden an Apotheken geliefert und sind nur auf Rezept erhältlich. Der Patient hat keinen Einfluss auf den Anbauprozess oder die Auswahl der Sorte, die vom Hersteller und dem behandelnden Arzt festgelegt werden.

Parallel dazu können Privatpersonen legal eine begrenzte Anzahl von Cannabispflanzen für den Eigenbedarf anbauen. Auch wenn dieser Anbau gesundheitliche Gründe haben kann, unterliegt er weder dem medizinischen System noch der pharmazeutischen Kontrolle. Daher ist er nicht erstattungsfähig, und seine therapeutische Wirkung hängt vom Wissen und der Erfahrung des Anwenders ab.

Zusammenfassung

In Deutschland werden medizinische Hanfsamen für den Anbau von Sorten für pharmazeutische Zwecke gemäß den geltenden Normen verwendet. Ihre Qualität, genetische Stabilität und Normkonformität sind für die weitere Verarbeitung und Verwendung in der Behandlung von Bedeutung, obwohl die Samen selbst kein Arzneimittel sind.

Neben dem medizinischen System besteht die Möglichkeit, Pflanzen für den Eigenbedarf legal anzubauen, was den Weg für individuelle Erfahrungen mit Cannabis ebnet. Interessierte können Samen in Fachgeschäften wie Growseed erwerben, das eine große Auswahl an Sorten anbietet, darunter auch solche mit medizinischen Eigenschaften. Dies ist eine Option für diejenigen, die das Potenzial von Cannabispflanzen im Rahmen der geltenden Gesetze selbst erkunden möchten.