Ameisen warnen vor Tod: Geniales Frühwarnsystem entdeckt!
Forschende vom ISTA entdeckten ein Frühwarnsystem bei Ameisenpuppen, das die Kolonie durch chemische Signale vor Krankheiten schützt.

Ameisen warnen vor Tod: Geniales Frühwarnsystem entdeckt!
Warum sind Ameisen das perfekte Beispiel für Altruismus in der Tierwelt? Das haben Forschende am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) herausgefunden, als sie ein erstaunliches Frühwarnsystem bei Ameisenpuppen entdeckten. Diese Puppen senden ein chemisches Signal aus, wenn sie unheilbar krank sind, und weisen darauf hin, dass eine Ansteckungsgefahr für die gesamte Kolonie besteht. Das Team beschreibt dieses Verhalten als altruistisches Krankheits-Signalsystem, das innerhalb der sozialen Strukturen der Ameisen funktioniert.
In einer Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, wurde gezeigt, dass Arbeiterinnen auf diese Geruchssignale reagieren, indem sie die erkrankten Puppen aus dem Nest entfernen und sie mit Ameisensäure desinfizieren. Diese Behandlung ist zwar effektiv gegen die Krankheitserreger, doch die Puppe überlebt diesen Eingriff nicht, was jedoch für die Aufrechterhaltung der Gesundheit der Kolonie entscheidend ist.
Ein System zum Schutz der Gemeinschaft
Die Forschung zeigt, dass nicht jede Infektion sofort ein Alarmzeichen auslöst. Puppen von zukünftigen Königinnen können häufig Infektionen selbst eindämmen, ohne ein dringendes Signal zu senden. Das Alarmsignal wird erst aktiviert, wenn die Puppe den Kampf gegen die Erreger verliert. In diesem Zusammenhang werden die Puppen zu einem selbstlosen Schutzschild für ihre Verwandten, indem sie sicherstellen, dass die gesamte Kolonie vor einem möglichen Ausbruch geschützt wird.
Das Signal selbst basiert auf nicht-flüchtigen Geruchskomponenten, die auf der Oberfläche der erkrankten Puppen vorhanden sind. Zwei Bestandteile dieses Duftprofils werden bei unfreiwillig infizierten Tieren verstärkt. Dies erinnert an das „Find-me-and-eat-me“-Signal, das menschliche Zellen aussenden, wenn sie unheilbar beschädigt sind und Immunzellen anziehen. Die vergleichbare Funktion dieser selbstlosen Signale verdeutlicht, wie Ameisenkolonien als eine Art „Super-Organismus“ agieren, ähnlich den spezialisierten Zellen im menschlichen Körper.
Altruismus in der Natur
Diese altruistischen Verhaltensmuster stehen im Einklang mit den Grundlagen des Altruismus, denen zufolge Tiere anderen helfen, um indirekt ihre eigenen Gene weiterzugeben. Um das zu verdeutlichen, könnte man sogar Hamiltons Regel heranziehen: Hilfsverhalten wird gefördert, wenn der Nutzen für den Empfänger (multipliziert mit der genetischen Verwandtschaft) die Kosten für den Helfer überwiegt. So tragen die Puppen, indem sie Krankheitssymptome zeigen und Signale aussenden, dazu bei, ihre genetische Linie über Tochterkolonien zu erhalten.
Wie bei der gesamten Tierwelt, verdeutlicht dieses Beispiel den tief verwurzelten Instinkt zur Selbsterhaltung und zum Überleben einer Gemeinschaft. Durch das Aussenden von chemischen Signalen und das Empfangen von entsprechenden Reaktionen gewährleisten Ameisen, dass ihre Nachfahren – und damit ihre Gene – auch in Zukunft fortbestehen können. Solche Verhaltensweisen zeigen, wie komplex tierische Interaktionen sind und wie wichtig sie für das Überleben ihrer Artgenossen sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie über die Warnsysteme dieser kleinen Krabbler nicht nur die Praktiken der Ameisen beleuchtet, sondern auch das gesamte Konzept des Altruismus in der Natur hinterfragt und verdeutlicht. Die Details dieser Forschung sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern bieten auch faszinierende Einblicke in das soziale Verhalten von Tieren.