Jena forscht an KI gegen Klimakatastrophen: Neues Projekt gestartet!
Forschende in Jena nutzen KI, um klimatische Extremereignisse zu prognostizieren. Projekt erhalten 6 Mio. Euro Förderung.

Jena forscht an KI gegen Klimakatastrophen: Neues Projekt gestartet!
Innovative Ansätze zur Bekämpfung der Klimakrise werden in Deutschland verstärkt vorangetrieben. In Jena haben Forschende an der Friedrich-Schiller-Universität ein Projekt ins Leben gerufen, das sich mit hydro-klimatischen Extremereignissen wie Hochwasser, Dürren und Erdrutschen beschäftigt. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Gefahren, die durch die Klimaveränderungen zunehmen, präziser vorherzusagen. Dafür wird künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt, um Hangrutschgefahren unter Berücksichtigung von veränderten Landnutzungen und Umweltbedingungen zu prognostizieren.
Mit einem großzügigen Förderbudget von insgesamt 6 Millionen Euro soll dieses Vorhaben unterstützt werden. Die Koordination liegt in den Händen von Professor Alexander Brenning, der das Team in Jena leitet. Das interessante an diesem KI-Modell ist, dass es nicht nur auf historischen Daten aufbaut, sondern auch sich verändernde Rahmenbedingungen und Wirkmechanismen einbezieht.
Erweiterung der Forschung auf Hochwasserprognosen
Parallel dazu wird am Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen in Bonn an einem weiteren innovativen KI-Modell gearbeitet. Das System mit dem Namen RiverMamba wird zur präziseren Vorhersage von Flussabflüssen und Überflutungsrisiken entwickelt. Diese Forschung, die unter der Leitung von Professor Dr. Jürgen Gall steht und in Kooperation mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie dem Forschungszentrum Jülich erfolgt, zielt darauf ab, den Bereich der Klimaanpassung und Risikovorsorge zu stärken. Innerhalb dieses Projekts werden eine Vielzahl von Daten zu Niederschlägen, Temperaturen und Bodenfeuchten kontinuierlich ausgewertet.
Das neue KI-Modell zeigt ein besonderes Können, indem es Muster erkennt, die für die Entstehung von Hochwasser entscheidend sind. RiverMamba kombiniert die Vorteile physikalisch-modellbasierter Systeme, wie GloFAS, mit lokalen, lernbasierten Modellen, wie dem Flood Hub von Google. Dies ermöglicht verlässliche Vorhersagen, selbst wenn Messreihen unvollständig oder teilweise fehlen. Die Ergebnisse dieser wertvollen Forschungsarbeit werden am 4. Dezember auf der NeurIPS-Konferenz in San Diego präsentiert und zeigen, wie interdisziplinäre Ansätze in der KI-Forschung fruchtbar sein können.
Verbundene Forschungsvorhaben
Das Projekt in Jena und die Entwicklungen am Lamarr-Institut sind Teil eines umfassenderen Vorhabens zur Untersuchung von Klimawirkungen. So erhält auch die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau 6 Millionen Euro für ihr Projekt AI4ChemRisk, das die Risiken durch Chemikalienbelastungen in Süßwasserökosystemen beleuchtet. Zudem wird das Karlsruher Institut für Technologie ebenfalls mit 6 Millionen Euro gefördert, um die komplexen Zusammenhänge zwischen globalen und lokalen Auswirkungen des Klimawandels zu erforschen.
Diese vielseitigen Projekte sind ein wichtiger Teil des großen Puzzles im Kampf gegen die Folgen der Klimakrise. Die Verbindung von KI mit klassischer Klimaforschung verspricht nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch praktische Lösungen zur Risikominderung. So bleibt zu hoffen, dass die Arbeit der Forschenden bald greifbare Ergebnisse liefert, die uns auf einen nachhaltigen Weg in die Zukunft führen.