EU einigt sich auf Klimaziel 2040: Sind wir bereit für den Wandel?

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EU-Staaten einigen sich auf Klimaziele für 2040, senken Treibhausgase um 90% und beschließen Ausnahmen. Welt-Klima-Konferenz beginnt am 10. November.

EU-Staaten einigen sich auf Klimaziele für 2040, senken Treibhausgase um 90% und beschließen Ausnahmen. Welt-Klima-Konferenz beginnt am 10. November.
EU-Staaten einigen sich auf Klimaziele für 2040, senken Treibhausgase um 90% und beschließen Ausnahmen. Welt-Klima-Konferenz beginnt am 10. November.

EU einigt sich auf Klimaziel 2040: Sind wir bereit für den Wandel?

Die Diskussion um den Klimaschutz in der Europäischen Union geht in die nächste Runde. Am 6. November 2025 haben sich die EU-Staaten auf ein neues Klima-Ziel für 2040 geeinigt, das die Grundlage für die zukünftigen Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bilden soll. Dieses Ziel sieht vor, die Emissionen bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu den Werten von 1990 zu senken, wobei man jedoch bis 2031 bis zu 5 Prozentpunkte über den Kauf von Klimagutschriften in Drittstaaten zählen kann, was bedeutet, dass die effektive Reduktion der EU-Emissionen bei 85 Prozent liegen würde. Der Grundstein für diese Vereinbarung wurde kurz vor der großen Weltklima-Konferenz gelegt, die am 10. November in Brasilien beginnen wird, und so steht die EU unter Druck, ihre Ziele klar zu definieren und voranzutreiben. Nachrichtenleicht berichtet, dass die EU-Kommission anfangs strengere Maßnahmen gefordert hatte, diese jedoch auf Widerstand stieß.

Ein zentrales Element der Einigung sind die verschobenen neuen Regeln für Gebäude und Verkehr, die um ein Jahr zurückgestellt werden. Zudem sollen die EU-Länder nicht verpflichtet sein, die vollen 90 Prozent selbst zu erreichen. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, Klima-Schutz-Projekte im Ausland zu finanzieren, was die Aufstellung von Wind- und Solarenergieanlagen sowie Aufforstungsprojekten in Ländern wie Afrika oder Asien umfassen kann. Umweltschützer haben jedoch Bedenken angemeldet, da solche Projekte nicht immer als umweltfreundlich gelten und zudem schwer überprüfbar sein können. Die Industrie in der EU hingegen sieht die neuen Klima-Ziele als ersten Schritt in Richtung eines Balanceakts zwischen Umweltschutz und wirtschaftlichen Interessen.

Herausforderungen und Reaktionen

Die Einigung wurde nicht leichtfertig erzielt, denn einige EU-Länder äußerten Bedenken hinsichtlich steigender Kosten für Benzin und Heizung, die durch die neuen Klimaziele möglicherweise entstehen könnten. So führte diese Diskussion zu einer gewissen Zustimmung für die Einigung, jedoch bleibt die Sichtweise innerhalb der EU gespalten. Einige Länder, darunter die Niederlande, Spanien und Schweden, fordern ehrgeizigere Klimaziele und drücken darauf, dass mehr Anteile an Klimagutschriften aus Drittländern zur Kompensation von Emissionen erforderlich sind. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, da das EU-Parlament sich ebenfalls zu diesem Klimaziel für 2040 äußern muss.

Der Emissionshandel für den Verkehrs- und Gebäudebereich wird zudem erst im Jahr 2028 starten, was den Ländern Zeit verschafft, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen. Die Beschlüsse spiegeln einen Kompromiss wider, der sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen Herausforderungen in den Blick nimmt, die die Mitgliedstaaten der EU derzeit zu bewältigen haben. Angesichts dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob das neue Ziel Wirkung zeigen wird oder ob die Skepsis und die Anforderungen nach ehrgeizigeren Maßnahmen weiterhin im Raum stehen.

Wie sich die verschiedenen Akteure innerhalb der EU auf diese neuen Klima-Ziele einstellen werden, bleibt spannend. Eines ist sicher: Der Druck auf die Mitgliedstaaten und insbesondere auf die deutsche Politik, die Klimaziele bis 2040 ambitioniert zu führen, ist enorm. Tagesschau fasst zusammen, dass es auch noch Herausforderungen im Hinblick auf die Realisierung und Überwachung der festgelegten Ziele geben wird, während wir alle auf die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Brasilien blicken.