Luckenwalde setzt auf Fußgängerfreundlichkeit: Mehr Sicherheit für alle!
Luckenwalde verbessert die Fußgängerfreundlichkeit durch den „Geh-Klima-Check“ am 6.11.2025 im Rahmen eines kommunalen Projekts.

Luckenwalde setzt auf Fußgängerfreundlichkeit: Mehr Sicherheit für alle!
Stadt Luckenwalde setzt neue Impulse für Fußgängerfreundlichkeit und Klimaschutz. Die Stadt, die sich im Landkreis Teltow-Fläming etwa 50 km südlich von Berlin befindet und rund 21.000 Einwohner zählt, hat im Rahmen des Projekts „Besseres Klima in Kommunen geht gut“ Maßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs ins Leben gerufen. So wurde unlängst ein „Geh-Klima-Check“ durchgeführt, um das Stadtzentrum zwischen Kreishaus, Bahnhof und der Burg umfassend zu analysieren. Dabei konnte die Stadt auf die Unterstützung des Fachverbands Fußverkehr Deutschland Fuss e. V. zurückgreifen, der wichtige Anregungen zur Optimierung der Fußwege gab.
Bei diesem Check konnten Freiwillige, die sich als „Quartiersgeher“ engagierten, wertvolle Hinweise und Verbesserungsvorschläge einbringen. Besonders für Kinder und Jugendliche standen deren Sicherheitsgefühl auf Schulwegen im Fokus. Dies zeigt sich auch an den befragten Teilnehmern, die aus den verschiedensten Nutzergruppen stammen, wie etwa aus der Stadtverordnetenversammlung, dem Senioren- und Behindertenbeirat sowie der Kreis- und Stadtverwaltung.
Auswertung des Geh-Klima-Checks
Im Rahmen des Gehtests wurden verschiedene Stationen im Stadtgebiet besucht. Die Experten notierten sowohl Schwachstellen als auch Hinweise zur Verbesserung. Ein zentraler Punkt war der Marktplatz, wo die Teilnehmer auf eine unzureichende Aufenthaltsqualität und zu schmale Gehwege an der Johanniskirche hinwiesen. Diese mangelnde Barrierefreiheit stellt eine Herausforderung für Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen dar.
Dirk Ullrich, der Amtsleiter, brachte die Historie der Einbahnstraßenregelung ins Gespräch, während Bertram Weisshaar von Fuss e. V. die Johanniskirche als „Verkehrsinsel“ bezeichnete. Diskutiert wurden mögliche Maßnahmen wie die Schließung der Verbindung von der Poststraße zum Markt, die Verlängerung der Fußgängerzone sowie die niveaugleiche Gestaltung von Straße und Gehwegen. Diese Vorschläge sollen dazu beitragen, die Priorität für den Fußverkehr zu erhöhen und die Sicherheit insgesamt zu verbessern.
Nachhaltige Stadtentwicklung durch gute Planung
Luckenwalde verfolgt mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2030 (INSEK 2030) klare Leitlinien, um die Stadt zu einer „Stadt der kurzen Wege“ zu entwickeln. Ein Verkehrsentwicklungsplan (VEP), der 2024 fortgeschrieben wurde, legt den Fokus auf die sichere Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen, insbesondere für Fuß- und Radverkehr. Dazu gehören auch Maßnahmen, die verkehrsberuhigte Bereiche ausweiten, Tempo 20- und 30-Zonen fördern sowie die Instandsetzung von Gehwegen und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität an öffentlichen Plätzen vorantreiben.
Ein wichtiger Teil dieses Plans ist die Schaffung von Barrierefreiheit durch Maßnahmen wie Bordsteinabsenkungen und Rampen, die in Zusammenarbeit mit dem Behindertenverband des Landes Brandenburg erarbeitet wurden. Ziel ist es, den Anteil des Umweltverbundes an der Gesamtzahl der Wege auf 66 % zu steigern und damit den Fuß- und Radverkehr zu fördern.
Die nächsten Schritte resultieren aus den Ergebnissen des Geh-Klima-Checks, die im kommenden Jahr in Workshops erörtert und erste Maßnahmen probeweise umgesetzt werden sollen. Luckenwalde zeigt damit einen klaren Weg hin zu einer nachhaltigeren und lebenswerten Stadt.
Für weitere Informationen zu den Projekten und Aktivitäten in Luckenwalde besuchen Sie die offiziellen Seiten: Luckenwalde.de und Fuss e. V..