Moore als Klimaretter: Wie Landwirte CO2 emissionsfrei wirtschaften können

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Am 4.11.2025 beleuchtet der Biobauer Henning Voigt die Bedeutung von Moore für den Klimaschutz und innovative Ansätze zur Wiedervernässung.

Am 4.11.2025 beleuchtet der Biobauer Henning Voigt die Bedeutung von Moore für den Klimaschutz und innovative Ansätze zur Wiedervernässung.
Am 4.11.2025 beleuchtet der Biobauer Henning Voigt die Bedeutung von Moore für den Klimaschutz und innovative Ansätze zur Wiedervernässung.

Moore als Klimaretter: Wie Landwirte CO2 emissionsfrei wirtschaften können

Moore sind nicht nur faszinierende Naturräume, sondern auch entscheidende Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Henning Voigt, der einen Biobetrieb in der Nähe der ostdeutschen Küste führt, hat dies seit 1996 erkannt. Auf den 350 Hektar seines Grundstücks befindet sich größtenteils sehr nasses Grünland, das reich an Moorpflanzen ist. Diese Pflanzen haben das Potenzial, CO2 zu speichern, doch die wenigsten Landwirte sind sich dessen bewusst und nutzen die Möglichkeiten, die Moore bieten.

In Deutschland sind lediglich 2% der einstigen Moore in einem naturnahen Zustand, was in Anbetracht der globalen Durchschnittswerte eher niedrig ist. Auch die Entwässerungsraten sind alarmierend hoch. Etwa 7% der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland sind ehemalige Moorböden, die jedoch fast 40% der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen verursachen, so DW berichtet. Jährlich werden fast 500.000 Hektar Moorfläche entwässert, was zur Freisetzung von CO2 führt und somit die Erderwärmung begünstigt.

Wiedervernässung als Schlüssel

Ein Teil der Lösung könnte in der Wiedervernässung von Mooren liegen. Der Großteil der trockengelegten Moore befindet sich in Europa, wo verschiedene Projekte und Initiativen darauf abzielen, diese wertvollen Ökosysteme zurückzugewinnen. Voigt selbst engagiert sich in diesem Bereich, unter anderem durch eine Kooperation mit dem Otto-Versand, der Moorpflanzen für nachhaltige Verpackungen nutzen möchte.

Das Konzept der Paludikultur, also der Landwirtschaft in Moorgebieten, wird immer mehr als Schlüssel zur nachhaltigen Nutzung dieser Flächen diskutiert. Obwohl es nicht weit verbreitet ist, zeigen erste Projekte vielversprechende Ansätze, indem sie Moorpflanzen zur Energiegewinnung oder zur Herstellung von Bau- und Dämmstoffen verwenden. Der Paludikatalog hilft dabei, Produkte und Dienstleistungen im Bereich Paludikultur übersichtlich aufzulisten.

Politische Unterstützung und Förderung

Um die Wiedervernässung von Mooren voranzutreiben, ist auch die Politik gefragt. Das Umweltministerium und die Landwirtschaftliche Rentenbank arbeiten an einer neuen Förderrichtlinie, die Landwirte bei der Umsetzung unterstützen soll. Eine Bund-Länder-Vereinbarung von 2021 sieht vor, dass bis 2050 alle Moorgebiete möglichst feucht bewirtschaftet werden sollen.

Das Thema Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft wird auch international diskutiert. In Dänemark beispielsweise plant man, Landwirtschaftsemissionen zu bepreisen, um Anreize zur Emissionsreduktion zu schaffen. Vorschläge dazu beinhalten feste Abnahmeverträge für Produkte aus der Paludikultur sowie mehr Experimentierfreiraum für die Landwirte bei der Wiedervernässung ihrer Flächen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Wiederbelebung der Moore ist eine Herausforderung, die viel Engagement und Ideenreichtum erfordert. Doch sind die Möglichkeiten zahlreich, um einen echten Unterschied im Klimaschutz zu machen.