Klimakonferenz in Brasilien: Fortschritt oder Fehlschlag für die Erde?

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Ergebnisse der 30. Klimakonferenz in Belém, Brasilien: fehlende Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Klimaschutz.

Ergebnisse der 30. Klimakonferenz in Belém, Brasilien: fehlende Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Klimaschutz.
Ergebnisse der 30. Klimakonferenz in Belém, Brasilien: fehlende Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Klimaschutz.

Klimakonferenz in Brasilien: Fortschritt oder Fehlschlag für die Erde?

Die 30. Klimakonferenz der Vereinten Nationen nahm ihren Verlauf in Belém, Brasilien, und endete nach hitzigen Debatten ohne signifikante Fortschritte im Klimaschutz. Wie MDR berichtet, konnten sich die Regierungen nicht auf einen konkreten Plan zum Ausstieg aus fossilen Energien einigen, obwohl über 80 Industrie- und Entwicklungsländer diesen forderten. Dies ließ viele delegierte Staaten unzufrieden mit dem Abschluss-Dokument zurück.

Ein Ziel der Konferenz war es, eine Roadmap für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas sowie für die Beendigung der Entwaldung zu erarbeiten. Doch trotz der drängenden Forderungen von Ländern wie Deutschland blieb dieses Vorhaben unerfüllt. Brasilianischer Konferenzvorsitzender André Corrêa do Lago entschuldigte sich während der Abschlussrunde für die unzureichenden Ergebnisse und musste feststellen, dass ein beschlossener Fahrplan zur Abkehr von fossilen Energien nicht zustande kam. Eine Gruppe von ölreicheren Staaten, einschließlich Saudi-Arabiens, blockierte fortschrittliche Maßnahmen, was die diplomatischen Bemühungen stark beeinträchtigte.

Was bedeutet das für die Klimaziele?

Laut Klimaforscher Niklas Höhne steuert die Welt auf eine Erwärmung von 2,3 bis 2,5 Grad bis Ende des Jahrhunderts zu, sollten die Klimaziele nicht konsequent umgesetzt werden. Christoph Bals von Germanwatch betont, dass es nun mehr Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad bedarf. Ein Bezug zu den Vereinbarungen aus Dubai verdeutlicht, dass Länder sich verpflichtet hatten, bis 2030 die erneuerbaren Energien zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Während jedoch Länder wie Deutschland die Bemühungen verstärken, wurde der Schutz der Wälder während der Konferenz vernachlässigt, wie Tagesschau feststellt.

Deutschland spielt eine wesentliche Rolle bei der finanziellen Unterstützung zur Bekämpfung des Klimawandels. Eine Milliarde Euro sollen in den "Tropical Forest Forever Fund" (TFFF) fließen, der darauf abzielt, private Investitionen zu mobilisieren und den Schutz tropischer Wälder zu fördern. Mindestens 20 % der Gelder sollen direkt indigenen Gemeinschaften zugutekommen. Diese Initiative könnte insbesondere die Reduzierung der Entwaldung bis 2030 fördern. Betrachtet man die Dringlichkeit der Situation, wird auch deutlich, dass jährlich zwischen 310 und 365 Milliarden US-Dollar für die Anpassungsmaßnahmen nötig sind, wie die UNEP schätzt.

Ein Blick auf die Fortschritte in Deutschland

In Mitteldeutschland sieht die Situation jedoch erfreulicher aus. Es wird berichtet, dass Sachsen-Anhalt seine Windkraftziele übertrifft, während Thüringen und Sachsen hinter ihren Zielen zurückbleiben. Zudem wächst der Anteil der Elektrofahrzeuge stetig und auch die Installation von Wärmepumpen zeigt Fortschritte. Thüringen hat zudem seinen Klimapakt verlängert, um Kommunen Mittel für Klimaschutzmaßnahmen bereitzustellen.

Obwohl die Ergebnisse der Konferenz enttäuschend waren, bleibt die oberste Priorität dennoch die schnelle Reduzierung der Emissionen. Technologien zur CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre (CDR) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Diese umfassen nicht nur den Waldschutz und Aufforstung, sondern auch innovative Ansätze, wie das Ausbringen von Gesteinsmehl auf landwirtschaftlichen Flächen zur Kohlenstoffbindung. Dabei arbeiten zwei deutsche Unternehmen an der CO₂-Bindung durch Gesteinsmehl und entwickeln Baumaterialien, die die Emissionen reduzieren können. Es ist klar, dass trotz der Herausforderungen, die sich durch die Blockadehaltung einiger Staaten ergeben, der Druck auf die fossilen Energien erhöht werden muss. Eine Transformationskonferenz in Kolumbien im April 2024 wird als Chance gesehen, um diesen Wandel voranzutreiben, betont Zeit.