Alarmierende Klima-Prognose: Erhitzen wir uns auf 2,8 Grad?
Der Klimawandel: Prognosen zeigen drohende Erderwärmung von bis zu 2,8°C. Was sind die globalen Herausforderungen und Lösungen?

Alarmierende Klima-Prognose: Erhitzen wir uns auf 2,8 Grad?
Als ob die Herausforderungen des Klimawandels nicht schon groß genug wären, zeigt eine aktuelle Analyse, dass die weltweiten Bemühungen, die Erderwärmung zu begrenzen, weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Heute, am 5. November 2025, berichtet Scinexx, dass die Prognosen für den Temperaturanstieg weiter alarmierend sind. Ohne zusätzliche Maßnahmen könnte die globalen Temperaturen um bis zu 3,1 Grad Celsius steigen. Selbst bei voller Umsetzung der bisherigen Verpflichtungen, die einige Staaten eingegangen sind, ist ein Anstieg zwischen 2,6 und 2,8 Grad zu erwarten.
Die Situation ist besonders prekär, da bis zur Frist am 30. September 2025 nur 64 Länder neue Nationale Selbstverpflichtungen (NDCs) eingereicht haben. Diese Länder sind verantwortlich für 63% der globalen Treibhausgasemissionen. Aus den G20-Staaten haben lediglich sieben von zwanzig Staaten ihre Selbstverpflichtungen fristgerecht eingereicht. Weitere Länder wie China, die Türkei und die EU planen, ihre NDCs nachzureichen, doch diese Verzögerungen werfen Fragen auf.
Der Druck wächst
Innerhalb der EU diskutieren die Mitgliedsstaaten bereits über zukünftige Klimaziele. Einige Länder fordern sogar Aufweichungen dieser Ziele, gestützt auf wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die G20-Staaten sind eindeutig nicht auf Kurs, ihre Klimaziele für 2030 zu erreichen. Um die Pariser Klimaziele zu erfüllen, müssten die CO2-Emissionen bis 2035 um 35% (für 2 Grad) bzw. 55% (für 1,5 Grad) gesenkt werden, gemessen an den Werten von 2019. Momentan scheinen diese Ziele in weiter Ferne zu liegen, denn selbst bei vollständiger Umsetzung der NDCs sind lediglich 15% Einsparungen bis 2025 realistisch.
Der Anstieg der globalen CO2-Emissionen beschleunigte sich im Jahr 2024 um 2,3% und erreicht damit einen Rekordwert. UN-Generalsekretär António Guterres unterstreicht die Dringlichkeit, den Ehrgeiz zu steigern, um das 1,5-Grad-Ziel nicht zu überschreiten. Sollte diese Grenze überschritten werden, könnten wir in eine kritische Phase geraten, die zukünftige Temperaturreduktionen durch positive Rückkopplungen extrem erschwert.
Ein Hoffnungsschimmer?
Eine aufschlussreiche Ergänzung kommt von der UNEP, die in ihrem Bericht eine mögliche Reduktion der Treibhausgasemissionen von bis zu 25% durch eine grüne Erholung nach der Pandemie vorschlägt. Dies könnte wesentlich dazu beitragen, die angestrebten 2° Celsius des Pariser Abkommens zu erreichen. Die jährliche Emissions Gap Report analyse zeigt, dass trotz eines Rückgangs der CO2-Emissionen aufgrund von COVID-19 die Welt nach wie vor auf einen Temperaturanstieg von über 3°C in diesem Jahrhundert zusteuert.
Die Forderung an die Regierungen, während der Erholung aus der Pandemie in Klimaschutz zu investieren, wird immer lauter. Der Bericht hebt hervor, dass im Jahr 2019 die globalen Treibhausgasemissionen einen Rekordwert von 59,1 Gigatonnen CO2-Äquivalent erreicht hatten. Der Anstieg seit 2010 betrug im Durchschnitt 1,4% pro Jahr.
Auf den globalen Märkten haben erneuerbare Energien mittlerweile Kohle als größte Stromquelle überholt. Es besteht ein erhebliches Potenzial in der Wind- und Solarenergie sowie in der Forstwirtschaft, das helfen könnte, die Lücke zum Zwei-Grad-Ziel bis 2035 zu schließen. Die Zukunft erfordert jedoch ein schnelles Handeln und einen erheblichen Ehrgeiz, um sicherzustellen, dass wir die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels vermeiden.
In einer Zeit, in der das Klima im Mittelpunkt der globalen Diskussion steht, ist es entscheidend, dass Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden. Nur so können wir eine umweltfreundliche und gesunde Zukunft für kommende Generationen sicherstellen.