Regierung streicht E-Kerosin-Quote: Rückschlag für den Klimaschutz!
Die Bundesregierung streicht die E-Kerosin-Quote, was Umweltverbände kritisieren. Die Luftfahrtindustrie warnt vor Nachteilen.

Regierung streicht E-Kerosin-Quote: Rückschlag für den Klimaschutz!
Die Luftfahrtbranche merkt den Wind der Veränderung, und dabei handelt es sich nicht nur um den Aufstieg neuer Airlines oder Flugrouten. Vielmehr geht es um die zentrale Frage der Dekarbonisierung: Wie kann der Luftverkehr klimafreundlicher gestaltet werden? Doch gerade in dieser wichtigen Phase hat die Bundesregierung entschieden, eine entscheidende Quoten-Vorgabe für klimafreundliches Kerosin, auch bekannt als Power-to-Liquid (PtL), zu streichen. Diese Maßnahmen sollten eigentlich ab 2026 Inkrafttreten und bis 2030 schrittweise ansteigen, was zu einer Marktbelebung und zur Nutzung von etwa 200.000 Tonnen E-Kerosin in Deutschland führen sollte.
Doch nun ist alles auf Eis gelegt: Der ursprüngliche Plan von zwei Milliarden Euro für den Bau neuer PtL-Anlagen wurde deutlich auf 100 Millionen Euro reduziert. Dies könnte nicht nur die rasche Entwicklung eines funktionierenden Marktes für E-Kerosin in Deutschland gefährden, sondern auch langfristige Investitionen in diese Technologie behindern. Die Bundesregierung hat die nationale E-Kerosin-Quote vollständig aus dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) gestrichen, was bei vielen Experten für Besorgnis sorgt, da dadurch Wettbewerbsnachteile für die Luftfahrtindustrie drohen, wie Focus berichtet.
Rückschritt in der Verkehrswende?
Umweltverbände zeigen sich alarmiert und vergleichen die Entscheidung mit einem Rückschritt für die Dekarbonisierung des Flugverkehrs. Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), äußert Bedenken über die Auswirkungen der Streichung der PtL-Quote und bezeichnet dies als Hemmnis für den Hochlauf von E-Kerosin. Tatsächlich hatte die Quote ursprünglich einen festgelegten Anteil strombasierter Kraftstoffe im Luftverkehr vorgesehen, um langfristig den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Diese Maßnahme wäre besonders wichtig gewesen, da die Luftfahrt im Rahmen der EU-Vorgaben ab 2030 mindestens 1,2 % synthetisches Kerosin verwenden muss, mit dem Ziel von 35 % bis 2050.
Die gegenwärtigen hohen Produktionskosten für E-Kerosin und die strengen Regulierungen haben die wirtschaftliche Umsetzung bislang erschwert. Aktuell sind die Kosten für E-Treibstoffe etwa vier- bis fünfmal höher als die für herkömmliches Kerosin. Experten verlangen daher internationale Kooperationen, um kostengünstige Herstellungsprozesse zu fördern – denn ohne eine funktionierende Marktstruktur wird es kaum Fortschritte im Bereich der klimafreundlichen Technologien geben. Parallel zu diesen Diskussionen wird auch die Möglichkeit einer Wasserstoff- und E-Fuels-Quota für den Straßenverkehr erörtert, was zusätzliche Verwirrung stiftet.
Ein globaler Blick auf E-Kraftstoffe
Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinsichtlich innovativer E-Kraftstoffprojekte hinterher. So haben europäische Länder insgesamt über 100 Pilot- und kommerzielle E-Treibstoff-Projekte angekündigt, während weltweit sogar über 150 solcher Projekte geplant sind. Dabei wird darauf hingewiesen, dass trotz der Herausforderungen, E-Kraftstoffe für Dekarbonisierung unverzichtbar sind, insbesondere im Luft- und Seeverkehr. Die Entwicklungen im Bereich der Produktion und der erneuerbaren Energien könnten durch technologische Verbesserungen dazu führen, dass die Kosten bis 2030 signifikant sinken.
Wie sehen die nächsten Schritte aus? Die Luftfahrtindustrie steht unter Druck, sich schnelleren und umweltfreundlicheren Lösungen zuzuwenden, während sich die öffentliche Meinung zunehmend für diese Themen sensibilisiert. Airliners und andere Stakeholder müssen wachsam bleiben, um nicht den Anschluss zu verlieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und den notwendigen Umweltmaßnahmen finden wird. Die Zeit drängt, und das große Geschäft des „grünen Fliegens“ muss nun einmal gestemmt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Streichung der E-Kerosin-Quote die Luftfahrtbranche vor große Herausforderungen stellt. Je schneller eine Lösung gefunden wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Luftverkehr einen echten, positiven Wandel erleben kann. Die Debatte um synthetische Kraftstoffe ist also noch lange nicht vorbei, und die nächsten Monate werden entscheidend sein.