SPD warnt: Klimaschutz darf nicht unsere Industrie gefährden!
Die SPD warnt vor Klimaschutzmaßnahmen, die die Industrie gefährden könnten, und fordert gezielte Zölle zur Standortstärkung.

SPD warnt: Klimaschutz darf nicht unsere Industrie gefährden!
Am 7. November 2025 stehen die deutschen Unternehmen in der Industriepolitik vor entscheidenden Weichenstellungen. Die SPD hat kürzlich ihre Strategie präsentiert, die gezielt auf die Sicherung des industriellen Standorts Deutschland abzielt. In einer Beschlussvorlage unter dem Titel „Industrie sichern. Arbeit stärken, Zukunft schaffen“ betont die Partei die Rolle der Industrie als „Rückgrat unseres Wohlstands“ und setzt sich für geeignete Maßnahmen ein, um die Wettbewerbsfähigkeit anzukurbeln. Dabei spielt der Schutz gegen internationale Dumpingpraktiken eine zentrale Rolle, ebenso wie die Forderung nach „zielgerichteten Zöllen“ auf Auslandimporte, insbesondere aus Ländern wie Russland und China.
Ein drängendes Thema ist der bevorstehende „Stahlgipfel“, der am Donnerstag stattfinden soll. Hier werden Politiker und Wirtschaftsvertreter gemeinsam diskutieren, wie man die von der Krise gebeutelte Stahlindustrie stützen und Arbeitsplätze sichern kann. Der SPD-Parteichef Lars Klingbeil hat bereits angekündigt, dass die Partei ein umfassendes Maßnahmenbündel schnüren wird, um der Industrie, die in Deutschland über acht Millionen Arbeitsplätze bietet, unter die Arme zu greifen. Besonders betont wird die Notwendigkeit, die Stahlimporte aus Russland zu einem endgültigen Ende zu bringen, um die heimische Produktion zu fördern.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Stahlindustrie sieht sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber, darunter geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiekosten, Bürokratie und Fachkräftemangel. In den letzten sechs Jahren sind mehr als 200.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gegangen, ein erheblicher Teil davon in stahlintensiven Branchen. Besonders die Automobilindustrie leidet unter den Rahmenbedingungen und hat seit Sommer 2024 mehr als 50.000 Stellen abgebaut. Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung einen Stahldialog im Bundeskanzleramt initiiert. Hier betonten Kanzler Friedrich Merz und andere Teilnehmer die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie zu verbessern und Schutzmaßnahmen gegen globale Überkapazitäten einzuführen.
Ein zentrales Anliegen des Dialogs war auch die Umstellung auf klimafreundliche Produktionsverfahren. Die SPD oderektive hat Bedenken geäußert, dass die angepeilte Dekarbonisierung nicht zur Deindustrialisierung führen darf. Dabei wird auf die Wichtigkeit von staatlicher Unterstützung für Unternehmen hingewiesen, die sich zur langfristigen Standorttreue und Innovationsbereitschaft verpflichten.
Die Rolle der Bundesregierung
Die Bundesregierung plant verschiedene Maßnahmen, um die Stromkosten zu senken und den Industriestrompreis ab Januar 2026 einzuführen. Ziel ist es, die Wettbewerbsbedingungen für die Unternehmen zu verbessern, die seit geraumer Zeit unter hohen Energiekosten leiden. Die CDU stellt sich ebenfalls hinter die Forderung nach höheren Zöllen auf Stahlimporte, wobei die Entscheidung letztlich bei der EU-Kommission liegen wird.
Ein weiterer etwaiger Fortschritt könnte die Förderung des Einsatzes von Wasserstoff in der Stahlproduktion sein, um die Branche klimafreundlicher zu gestalten. Innovative Produktionsverfahren sollen durch Förderprogramme unterstützt werden, während gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft in der Stahlbranche forciert wird. Diese Themen stehen nicht nur auf der Agenda des Stahldialogs, sondern sind auch Teil der breiteren Strategie, um die industrielle Basis Deutschlands zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Es bleibt zu hoffen, dass die beschlossenen Maßnahmen der Politik nicht nur für Stabilität, sondern auch für neue Chancen in der deutschen Industrie sorgen werden.