Kieler Nachwuchsforscher erhält Millionenförderung für Wald-Klimaanpassung!
Forschung an der CAU Kiel untersucht Anpassungsstrategien für Wälder im Klimawandel, gefördert mit 2,25 Mio. Euro.

Kieler Nachwuchsforscher erhält Millionenförderung für Wald-Klimaanpassung!
Die Herausforderungen des Klimawandels stellen nicht nur den Menschen, sondern auch die Wälder Europas vor immense Probleme. In Deutschland ist die Lage besorgniserregend: Schätzungen zufolge sind 30-40% der Bäume geschädigt. Dies hat nicht nur gesundheitliche Folgen für unsere Wälder, sondern verursacht auch jährliche wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe. Ein zukunftsweisender Ansatz zur Bekämpfung dieser Krise kommt von Dr. Farooq Ahmad, einem Postdoktoranden am Institut für Phytopathologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der nun 2,25 Millionen Euro Förderung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) erhält.
Der Fokus seiner Forschung liegt auf der Entwicklung von Anpassungsstrategien für Wälder an den Klimawandel. Durch das Konzept der unterstützten Baumwanderung will Ahmad herausfinden, wie Baumarten aus wärmeren Klimazonen nach Norddeutschland migriert werden können, um zukünftige Bedingungen zu überstehen. Dies ist besonders bedeutend, da viele heimische Baumarten wie Eiche, Fichte und Buche unter den veränderten klimatischen Bedingungen leiden und zunehmend krankheitsanfällig werden.
Der Weg zu klimaresilienten Wäldern
Die Maßnahmen, die für die Rettung der Wälder dringend benötigt werden, scheinen vielfältig. Laut Erkenntnissen von Experten wird empfohlen, gängigere Baumarten durch klimaresiliente Alternativen zu ersetzen. So könnten Nadelbäume, die traditionell dominieren, durch Laubbäume ersetzt werden, um die Wälder als Kohlenstoffsenken zu erhalten. Ahmad plant, verschiedene Eichenarten aus Süddeutschland und Spanien auf ihr Migrationspotenzial zu testen, um auch die genetischen Grundlagen der Klimaanpassung zu erforschen.
Die Notwendigkeit, etwas zu tun, wird auch durch aktuelle Wetterereignisse untermauert. Im Dürresommer 2018 beispielsweise stiegen die Temperaturen über 30 Grad, während der Niederschlag um 25 Prozent zurückging. Solche extremen Bedingungen belasten bereits geschwächte Wälder zusätzlich und begünstigen Insektenbefall, vor allem durch den Borkenkäfer. Laut einer Studie des Thünen-Instituts wird er empfohlen, diese Einsichten in die Aufforstung einzubeziehen, um den Wald zu stabilisieren.
Herausforderungen und Lösungen
Die Transformation der Wälder ist allerdings nicht ohne Herausforderungen. Der Prozess der Baumartenmigration gestaltet sich als schwierig, insbesondere aufgrund von administrativen Hürden bei der Beschaffung von Samen aus anderen Regionen. Zudem sind die finanziellen Mittel für die Anpflanzung erheblich; Schätzungen sprechen von bis zu 25.000 Euro pro Hektar. Die Forschung von Ahmad wird Teil des Kiel Plant Centers (KPC) sein, das sich darauf spezialisiert hat, Anpassungen von Nutzpflanzen an veränderte Umweltbedingungen zu untersuchen, und darauf abzielt, die Verfügbarkeit von Holz für eine biobasierte Wirtschaft zu sichern.
In Zukunft ist es entscheidend, Mischwälder zu fördern und die Nadelholzmonokulturen in vielfältige Bestände umzugestalten. Diese Mischwälder sind nicht nur weniger anfällig für Extreme, sondern können auch mehr Wasser speichern, was ihre Widerstandsfähigkeit gegen Dürreperioden erhöht. Um diesen Wandel zu begleiten, ist die Forschungsarbeit von Ahmads Gruppe und ihren innovativen Ansätzen unerlässlich, um die Wälder in Deutschland auf die kommende Klimakrise vorzubereiten.
Die visionäre Arbeit, die die CAU in Angriff nimmt, unterstreicht, wie wichtig es ist, jetzt tätig zu werden, um die Biodiversität und die zukünftige Gesundheit unserer Wälder zu bewahren. Waldprojekte, die durch innovative Forschung angestoßen werden, könnten entscheidend dazu beitragen, unsere Natur für künftige Generationen zu sichern.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, lesen Sie mehr bei GABOT, Tagesschau und Greenpeace.