Hessischer Klimabeirat fühlt sich von Regierung völlig ignoriert!
Der hessische Klimabeirat kritisiert – wenig Unterstützung von CDU und SPD für Klimaziele bis 2045. Aktivismus oder Ignoranz?

Hessischer Klimabeirat fühlt sich von Regierung völlig ignoriert!
Am 4. November 2025 steht der hessische Klimabeirat im Fokus der politischen Diskussion. Gegründet 2023 per Gesetz, hat der Beirat das Ziel, die Landesregierung bei der Erreichung der Klimaziele, insbesondere der Klimaneutralität bis 2045, zu unterstützen. Ein zentrales Anliegen der Fachleute: ein nachhaltiger Klimaschutz, der nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch tatsächlich umgesetzt wird. Doch der Vorsitzende, Sven Linow, äußert in letzter Zeit ernsthafte Bedenken gegenüber der politischen Willigkeit der Regierungsparteien.
Linow berichtet von einem spürbaren Rückgang des Interesses der CDU und SPD an der Arbeit des Beirats. In seiner bisherigen Amtszeit hatte er lediglich ein einziges Treffen mit Minister Ingmar Jung (CDU) seit Beginn dessen Amtsantritt im Januar 2024. Diese Ignoranz ist für Linow besorgniserregend. Er beobachtet nicht nur ein allgemeines Abkühlen in der politischen Diskussion um Klimaschutz, sondern kritisiert auch die Abschaffung des jährlichen Klimaempfangs, bei dem der Beirat traditionell zu Wort kommen konnte. Stattdessen wurde ein Nachhaltigkeitsempfang eingeführt, zu dem der Beirat nicht einmal eingeladen wurde.
Politische Herausforderungen und Widerstände
Die geplanten Änderungen im hessischen Klimagesetz werfen ebenfalls Fragen auf. Linow sorgt sich besonders um den möglichen Wegfall wichtiger Instrumente wie des Klimachecks und des CO2-Schattenpreises. Diese Maßnahmen seien essenziell, um den Klimaschutz ernsthaft voranzutreiben. Zudem steht im Raum, dass der Klimabeirat um Vertreter aus Wirtschaft und Gewerkschaften erweitert werden soll, was Linow als problematisch erachtet. Er sieht darin den Versuch der Landesregierung, Klimaschutz zu verwässern und sich aus der Verantwortung zu ziehen.
Minister Jung hingegen verteidigt den Kurs seiner Landesregierung und betont, dass Klimaschutz nicht coerciv, sondern mit breiter Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht werden soll. Dies wirft Fragen auf, wie die Balance zwischen den Bedürfnissen der Bürger und den klimatischen Anforderungen gestaltet werden kann. Durch die Einbeziehung nichtwissenschaftlicher Gruppen in die Arbeit des Beirats erhofft sich Jung eine Stärkung der Klimaschutzmaßnahmen.
Während sich in Hessen die Klagen über mangelndes politisches Engagement im Bereich Klimaschutz häufen, bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung ihr Versprechen, die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, tatsächlich umsetzen will. Es ist klar: Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, braucht es nicht nur gute Absichten, sondern auch klare Strategien und den politischen Willen, diese umzusetzen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf einen Dialog zwischen den verschiedenen Interessensgruppen, um den Klimaschutz in Hessen voranzubringen.
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