Novemberflaute: Deutschlands Stromversorgung steht auf der Kippe!
Die Novemberflaute 2025 könnte die Stromeinspeisung drastisch reduzieren. Experten fordern flexible, klimaneutrale Lösungen.

Novemberflaute: Deutschlands Stromversorgung steht auf der Kippe!
Am Wochenende, den 8. und 9. November 2025, bereitet sich Deutschland auf eine sogenannte Dunkelflaute vor. Laut MDR wird die Stromeinspeisung aus Wind- und Solarenergie auf nur fünf Gigawatt sinken. Diese Situation bezeichnet Energiemeteorologe Rafael Fritz als charakteristisch für den November, wo oft eine Kombination aus schwachen Winden und abnehmender Solareinstrahlung zu einer nennenswerten Reduzierung der Erzeugung führt.
Doch keine Sorge: Kurzfristig ist die Stromversorgung gesichert. Jedoch macht der Rückblick auf solche Flauten deutlich, dass diese Ereignisse jährlich zwischen fünf und zehn Mal auftreten. Die Flexibilität des deutschen Stromsystems spielt hierbei eine zentrale Rolle, um Gefahren für das Netz zu vermeiden. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung unterstreicht die Notwendigkeit von europäischen Stromverbünden, flexibler Kraftwerke und Lastmanagement, um auf diese Herausforderungen zu reagieren.
Über die Gründe der Dunkelflaute
Die bevorstehende Stromflaute wirft ein Licht auf den noch vorhandenen Bedarf an flexiblen, klimaneutralen Reservekapazitäten in Deutschland. Der zunehmende Kohleausstieg erhöht den Druck, alternative Lösungen wie Batteriespeicher und Wasserstoffkraftwerke zu entwickeln. Dies ist von besonderer Bedeutung, da diese Technologien als Schlüssel zur Überbrückung längerer Flauten gelten. Felix Müsgens betont, dass Haushalte von variablen Stromtarifen profitieren können, um günstige Preise zu nutzen.
Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik prognostiziert ebenfalls einen markanten Rückgang der Einspeisung aus Wind und Solar, der durch die Dunkelflaute verstärkt wird. Dennoch gibt es Hoffnung: Nach dem Wochenende ist mit einer Zunahme der Einspeisung aus diesen regenerativen Quellen zu rechnen. Um die Herausforderungen langfristig zu meistern, wird eine europäisch koordinierte Systemplanung empfohlen, die Wasserstoff, Biomasse und optimierte Stromnetze zusammenführt.
Die Rolle der erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien—darunter Wind- und Solarenergie sowie Biomasse, Geothermie und Wasserkraft—spielen eine zunehmend wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Laut Umweltbundesamt leisten sie einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Vermeidung von Rohstoffkonflikten durch die Nutzung natürlicher Prozesse und nachwachsender Rohstoffe zur Stromerzeugung.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert diese Entwicklung und trägt dazu bei, den Anteil der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemix weiter zu erhöhen. Die anstehenden Herausforderungen wie die Dunkelflaute eignen sich gut, um die Notwendigkeit eines robusten und flexiblen Energiesystems unter Beweis zu stellen und zeigen, wo noch Handlungsbedarf besteht. Wie Jann Weinand vom Forschungszentrum Jülich voraussagt, werden bis 2045 rund 50 Gigawatt Wasserstoff-Gasturbinen benötigt, um das Netzwerk weiterhin stabil und zuverlässig zu halten.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die bevorstehende Novemberflaute nicht nur ein Test für die aktuelle Energieinfrastruktur ist, sondern auch eine Chance darstellt, um die Weichen für eine nachhaltige Zukunft und eine erfolgreiche Energiewende zu stellen.