Wettringen: Fahrradfreundliches Vorbild für ländliche Mobilität!

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Wettringen zeigt, wie Radverkehr im ländlichen Raum durch Infrastruktur und Engagement gefördert werden kann.

Wettringen zeigt, wie Radverkehr im ländlichen Raum durch Infrastruktur und Engagement gefördert werden kann.
Wettringen zeigt, wie Radverkehr im ländlichen Raum durch Infrastruktur und Engagement gefördert werden kann.

Wettringen: Fahrradfreundliches Vorbild für ländliche Mobilität!

Das Pendeln mit dem Fahrrad erfreut sich in Wettringen einer soliden Beliebtheit, besonders im westlichen Teil des Landkreises Steinfurt, wo die Infrastruktur für Radfahrer gut ausgebaut ist. Dietmar Roling, der Leiter des Ordnungsamtes in Wettringen, zeigt mit seinem täglichen 20-Kilometer-Pendeln vor, wie unkompliziert die Nutzung des Fahrrads im Alltag sein kann. Wettringen hat sich als Vorreiter in Sachen Radverkehr etabliert, mit gut angelegten Radwegen und einer hervorragenden Anbindung an den Ortskern.

Als Teil dieser Infrastruktur gibt es die „RadBahn“, einen Radschnellweg, der auf einem alten Bahndamm angelegt ist und als Zubringer zu den Bahnhöfen im Landkreis dient. Zudem bieten Radhütten Schutz vor der Witterung und laden mit Sitzgelegenheiten zur kurzen Rast ein. Radfahren ist in Wettringen also nicht nur Teil des Freizeitangebots, sondern ein fester Bestandteil des täglichen Lebens.

Fahrradanteil und Kultur

Statistiken belegen, dass in Wettringen ein Drittel der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden – ein bemerkenswerter Wert, wenn man ihn mit den mageren 6% im ländlichen Raum Deutschlands vergleicht. Bürgermeister Berthold Bültgerds hebt dabei die Wichtigkeit des Radverkehrs hervor und erkennt zugleich die Notwendigkeit von Autofahrten an.

Die Fahrradkultur wird nicht zuletzt durch eine engagierte Bürgergemeinschaft unterstützt. Prof. Dr. Jana Kühl, eine erfahrene Sozialgeografin, betont, dass das Fahrrad Teil einer Mobilitätskette sein sollte, um die Nutzung von Bahn und Carsharing zu integrieren. Dieses Konzept könnte sich als Schlüssel zu einer umweltfreundlicheren Mobilität erweisen.

Die Zukunft des Radverkehrs

Forscher des Fraunhofer Instituts schätzen, dass ein Fahrradanteil von 45% bei Wegen bis 30 Kilometer realistisch ist, was zu erheblichen CO2-Reduktionen führen könnte. Auch im ländlichen Raum bleibt der Radverkehr von Bedeutung, da hier die Abhängigkeit vom Auto oft ausgeprägter ist. Niedersachsens Unterstützung für Kommunen bei der Entwicklung von Radverkehrskonzepten zeigt, dass man die Wichtigkeit des Themas erkannt hat. Wettringen arbeitet seit 20 Jahren an einem Radwegenetzplan, um etwaige Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.

Ein Blick über die Grenzen Wettringens hinaus zeigt, dass das Thema Fahrradfreundlichkeit in Deutschland insgesamt an Bedeutung gewinnt. Laut dem Fahrradklima-Test 2024 wurde eine durchschnittliche Bewertung von 3,92 erreicht, leicht gesunken im Vergleich zu 2022. Während Großstädte wie Frankfurt am Main und Hannover bessere Bewertungen erhalten, erleben kleinere Städte kurzfristige Verbesserungen, haben jedoch langfristigen Nachholbedarf. Tübingen und Auerbach im Vogtland wurden z.B. für ihre vorbildlichen Fahrradkonzepte gelobt.

Insgesamt zeigt sich, dass die Bemühungen von Bund und Ländern, unterstützt durch das Engagement der Kommunen, Wirkung zeigen. Die Herausforderungen sind jedoch weiterhin groß, und es bleibt abzuwarten, wie viele Gemeinden den Schwung aufgreifen und ihren Fahrradverkehr weiter fördern können. Wettringen scheint auf dem richtigen Weg zu sein, um weiterhin als Fahrradkommune beispielhaft zu agieren.